Der mit dem Haussperling eng verwandte Feldsperling unterscheidet sich nicht nur optisch von diesem. Der deutlich scheuere Feldsperling ist weniger stark an menschliche Siedlungen gebunden und meidet, anders als der Haussperling, dicht bebautes Stadtgebiet. In Wien brüten dennoch etwa 4.000 bis 7.000 Brutpaare, das entspricht etwa 1/5 des geschätzten Haussperling-Bestandes.
Beide Sperlingsarten werden trotzdem auch gemeinsam in einem Gebiet entdeckt.
Lebenslange Partner
Hat sich ein Weibchen einmal für ein Männchen entschieden, wird es ihm ein Leben lang treu bleiben. Diese dauerhafte Ehe hat jedoch eher mit der ausgeprägten Nistplatztreue als mit dem bestimmten Männchen zu tun. Der Feldsperling ist, ebenso wie der Haussperling, ein Höhlenbrüter. Er nistet vor allem in Baumhöhlen und Nistkästen. Nischen und Hohlräume von Gebäuden kann er ebenso beziehen.
Das Nest besteht aus Blättern, Zweigen oder Wurzeln und wird mit Moos, Haaren und Federn ausgelegt. Häufig wird das Nest bereits im Herbst angelegt und auch schon darin geschlafen, bevor das Weibchen ab April durchschnittlich fünf Eier legt.
Einer für alle!
Feldsperlinge sind besonders gesellige Vögel. So brüten sie nicht nur häufig in lockeren Kolonien von zehn bis 50 Brutpaaren, sie suchen ihresgleichen vor allem außerhalb der Brutzeit.
Es wird gemeinsam geschlafen und gemeinschaftlich auf Nahrungssuche gegangen. Oft sucht der Schwarm die Nahrung auf dem Boden oder auf Bäumen nahe der Deckung, die bei Störung geschlossen wieder aufgesucht wird.
Menüplan des Feldsperlings
Die Hauptnahrung sind Sämereien, vor allem Grassamen und Getreidekörner, aber auch Samen von Pflanzen, wie Brennnessel, Knöterich oder Beifuß.
Der Feldsperling ist ein geschickter Turner; so vermag er auch Knospen von dünnen Zweigen zu picken. Während der Brutzeit ernährt sich der Sperling hauptsächlich von Insekten und Spinnen, ebenso Raupen, Heuschrecken oder Käfer, mit denen er in Folge auch die Jungen füttert.
Im Winter ist er ein häufiger Gast am Futterhaus und er belegt bei der jährlichen Stunde der Wintervögel von BirdLife Österreich regelmäßig einen der Top-Drei-Ränge.
Der Feldsperling in Wien
Als Bewohner offener und halboffener Landschaften mit Büschen und Bäumen, kann man den Feldsperling in Wien in Bereichen mit höherem Grünanteil, etwa in Parks oder Gärten, oder in landwirtschaftlich genutzten Flächen entdecken.
Auch an Waldrändern und in aufgelockerten Waldbereichen, wie etwa in der oberen Lobau, fühlt sich der Sperling wohl. Jedoch meidet er stets geschlossene Waldflächen.
Auf der Karte rechts in Rot sehen Sie das Schwerpunktgebiet der Feldsperlings-Verbreitung in Wien. Kleinere Vorkommen sind jedoch auch abseits davon möglich.