Am 7. Juni findet der alljährliche „World Swift Day“ statt. Ein Tag, an dem der Flugkünstler des Vogelreichs vorgestellt und auf seine außergewöhnliche Biologie aufmerksam gemacht wird. Denn die Sensitivierung der Bevölkerung für Segler ist zentral: Sie brüten meist an bzw. in Gebäuden und sind deshalb besonders auf die Akzeptanz der Bewohner angewiesen. Denn nur allzu oft wird bei Gebäudesanierungen auf die gefiederten Untermieter keine Rücksicht genommen und ihre Brutplätze vernichtet.
Segler weltweit
Segler ähneln auf den ersten Blick oder aus der Ferne in Gestalt und Lebensweise den Schwalben, mit denen sie aber nicht näher verwandt sind. Weltweit gibt es 100 Segler-Arten, wovon zwei in Österreich beheimatet sind: Der Alpen- und Mauersegler. Eine dritte Seglerart, der Fahlsegler, kommt in den Nachbarländern Schweiz und Italien vor.
Während der Mauersegler vor allem im städtischen Bereich größere Bestände hat, ist der Alpensegler mit aktuell etwa um die 300 Brutpaaren nur spärlich im Südwesten und Westen Österreichs verbreitet.
Mauersegler im Portrait
Der Mauersegler (Apus apus) ist einheitlich schwarzbraun bis auf einen kleinen, hellen Kehlfleck. Man erkennt ihn gut an seinen langen, sichelförmigen Flügeln und dem kurzen Schwanz. Sein Nest baut er in geschlossene Hohlräume hoher Gebäude, die von außen nicht sichtbar sind. Am liebsten brütet er in Kolonien und ist sehr standorttreu.
Der Mauersegler ist ein Langstrecken-Rekordhalter, denn er legt pro Jahr knapp 200.000 km zurück, davon etwa 20.000 km nur am Zug, den Rest bei Nahrungssuche, im Schlaf oder auch bei der Flucht vor Schlechtwetter.
Anfang Mai kehrt der Sommergast mit seinen unüberhörbaren „Sri Sri“ Rufen aus seinem Winterquartier in Afrika zurück und verlässt sein heimisches Brutreviert bereits schon wieder Ende Juli. Dabei verbringt er praktisch das ganze Leben im Flug: Er schläft in der Luft (bis auf die wenigen Wochen während der Brutzeit), fängt Fluginsekten zur Nahrungsaufnahme und kopuliert sogar im Flug. Kaum eine andere Vogelart ist so an dieses ureigenste Element der Vögel angepasst.
Auch der Alpensegler ist übrigens ein Rekordhalter – bei einem beringten Vogel aus der Schweiz konnte ein Alter von stolzen 26 Jahren nachgewiesen werden.
Mauersegler in Österreich
Der Bestand in Österreich wird aktuell auf 25.000 – 50.000 Brutpaare geschätzt, wovon Wien etwa ein Fünftel des gesamten österreichischen Bestands mit etwa 5.000 – 12.000 Brutpaaren beherbergt.
Deshalb trägt die Bundeshauptstadt eine große Verantwortung zu ihrem Schutz: 2017 wurde von der MA22 unter Projektleitung von Ferdinand Schmeller ein Citizen Science Projekt zur Brutplatzerhebung von Mauerseglern gestartet. Die Daten zu den bereits über 2.000 erhobenen Brutplätzen werden für den Schutz und Erhalt der wichtigen Brutplätze verwendet. Erfahren Sie mehr
Fotos © iStock, MA22 / www.hlasek.com
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