Feldsperling (Passer montanus)
Der „ländliche Bruder“ des Haussperlings
Der Feldsperling kommt an Stadträndern zwar manchmal gemeinsam mit dem Haussperling vor, doch bevorzugt er eher ländlich geprägte Lebensräume und brütet gerne in Baumhöhlen und Nistkästen.
Lebensraum: Ortsränder und Gärten, baumbestandene Kulturlandschaft
Nicht gefährdet; Ampelliste : Grün
Zugverhalten: Standvogel
Kennzeichen
Der 12-14 cm große Feldsperling ist sperlingsartig braun-grau-schwarz gemustert mit deutlich gestreiftem Rücken. Typisch sind die kastanienbraune Kopfkappe, ein kleiner schwarzer Kehlfleck und der schwarze Wangenfleck in der weißen Wange. Männchen und Weibchen gleich gefärbt.
Verwechslungsgefahr
In Siedlungen kann man den Feldsperling leicht mit dem Haussperling verwechseln; dieser ist aber größer und es fehlt ihm der schwarze Wangenfleck auf weißem Grund. Das Haussperlings-Männchen hat dafür einen grauen Scheitel, das Weibchen einen beigen Überaugenstreif im einheitlich graubraunen Gesicht.
Beim Feldsperling sind Männchen und Weibchen gleich gefärbt.
Stimme
Vielseitiges Rufrepertoire. Am häufigsten hohes, einsilbiges „tschip“, höher als Haussperling. Im Abflug hart, hölzern „tek-tek-tek...“ und helle „zwit“. Beide Geschlechter singen, häufig hört man auch Chorgesang.
Nahrung
Hauptsächlich Sämereien, vor allem Samen von Wildgräsern und Wildkräutern (z. B. Gänsefuß, Vogelknöterich, Vogelmiere, Hühnerhirse, Beifuß, Brennnesseln) sowie Getreidekörner (in kleinerem Anteil als beim Haussperling). Zur Brutzeit ist Insektennahrung wichtig, vor allem als Aufzuchtfutter für die Jungvögel. Selten auch Blütenteile sowie Beeren und fleischige Früchte. Am Futterhaus gerne kleinere Samen (wie z. B. Hirse, Hanf) oder geschälte Sonnenblumenkerne.
Wissenswertes
Die Bezeichnung „Dreckspatz“ kommt übrigens von der Gewohnheit der Sperlinge, nicht nur in Wasser zu baden, sondern auch Staub- oder Sandbäder zu genießen. Dies hilft bei der Bekämpfung von Parasiten im Federkleid!
Verhalten
Als sozialer Vogel ist der Feldsperling vor allem außerhalb der Brutzeit meist in großen Schwärmen unterwegs. Er sucht Nahrung auf dem Boden oder in Bäumen und Büschen, und an Siedlungsrändern auch an Futterplätzen. Wie der Haussperling braucht er dichte Büsche oder ähnliche Strukturen als Versteck; zum Übernachten wechselt er vor allem bei Kälte meist in Höhlen. Auch zum Brüten nutzt er Höhlen – gerne Baumhöhlen oder Nistkästen, aber auch Hohlräume in Gebäuden oder sonstigen menschgemachten Strukturen (etwa in Hohlträgern von Masten). Brütet gern in Kolonien, häufig aber auch Einzelbruten.
Helfen
Helfen Sie dem Feldsperling mit einer vogelfreundlichen Gartengestaltung durch Wildkräuter und -gräser, Insektenreichtum sowie dichten Büschen oder Hecken, die wichtige Tagesverstecke bieten. Lassen Sie Altholzinseln stehen, bieten Sie Nisthilfen an. Im Winter kommen Feldsperlinge gerne zur Futterstelle und fressen wie Haussperlinge kleine Samen oder geschälte Sonnenblumenkerne.
Informationen zur Winterfütterung finden Sie hier: Vogelfreundliche Winterfütterung
Fotos © H.-M. Berg, M. Dvorak, V. Brachmayer / Quellen für alle Vogelporträts