Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra)
Ein Nadelwaldbewohner
Fichtenkreuzschnäbel sind, wenig überraschend, oft in Fichten zu sehen. Der seltsam geformte Schnabel eignet sich perfekt, um Samen aus Fichtenzapfen herauszuziehen und zu fressen.
Lebensraum: Fichtenkreuzschnäbel leben fast ausschließlich in Nadelwäldern höherer Lagen, d.h. vom waldreichen Mittelgebirge bis zur Baumgrenze. In den Niederungen kommen sie nur unregelmäßig und spärlich vor.
Keine Gefährdung: Ampelliste: Grün
Zugverhalten: Der Fichtenkreuzschnabel zählt bei gutem Nahrungsangebot zu den Standvögeln, aber auch zu den Kurzstreckenziehern. Das Wanderverhalten wird von der Verfügbarkeit der Nahrung bestimmt, die größtenteils aus Fichtensamen besteht.
Kennzeichen
Kreuzschnäbel zeichnen sich durch große Köpfe, Stiernacken und tief gekerbte Schwänze aus; hervorstechendstes Merkmal ist aber der namensgebende kräftige Schnabel, dessen Spitzen gekreuzt sind. Adulte Männchen sind an Kopf, Mantel, Bürzel und Unterseite ziegelrot gefärbt, bei jungen Männchen überwiegt eine orange bis gelbgrüne Färbung. Weibchen sind graugrün mit einem gelbgrünen Bürzel, Jungvögel sind graubraun und an den Flanken sowie oberseits kräftig gestrichelt. Unabhängig von Alter und Geschlecht sind die Flügel und der Schwanz dunkelbraun.
Verwechslungsgefahr
Aufgrund des markanten Schnabels unterscheiden sich Kreuzschnäbel markant von anderen Vogelgattungen. Eine Verwechslungsmöglichkeit besteht nur mit dem nordosteuropäischen Kiefernkreuzschnabel, der etwas größer ist, sich aber sonst nur durch die Schnabelproportionen unterscheidet. Er kommt in Mitteleuropa allerdings nur sehr selten vor.
Stimme
Der Fichtenkreuzschnabel ruft ein metallisches „glipp“, oft auch in schnellen Ruffolgen „glipp-glipp-glipp“. Der Ruf ist manchmal auch als härteres „kipp“ hörbar. Der abwechslungsreiche Gesang enthält Elemente, die den Flugrufen ähneln, aber auch nasale Laute und harte Schnurrer wie „tret“.
Nahrung
Hauptsächlich ernährt sich der Fichtenkreuzschnabel aus Samen von Nadelbäumen (Fichten, Tannen, Föhren und Lärchen) aber auch Knospen und Früchte von Laubbäumen (z.B. Birke) und krautigen Pflanzen. Während des Sommerhalbjahres wird Nahrung durch kleine Insekten (z.B. Blattläuse), Insektenlarven (z.B. Schmetterlingsraupen) und durch Spinnentiere ergänzt. Mit gekreuzten Schnabelspitzen werden die Schuppen abgespreizt, um an den Samen zu gelangen. Die sehr einseitige, fettreiche Ernährung führt zu hohem Trinkbedürfnis und Bedarf an anorganischen Salzen.
Verhalten
Fichtenkreuzschnäbel wählen für die Brut den Zeitpunkt, an dem es das beste Nahrungsangebot gibt. So kann es vorkommen, dass sie auch im Winter brüten. Das Nest bauen sie in Nadelbäume, teils sehr hoch. Je nach der Temperatur, wird das Nest dicker oder dünner ausgepolstert.
Helfen
Aktuell sind keine Schutzmaßnahmen für den Fichtenkreuzschnabel erforderlich.
Wissenswertes
Abhängig davon, ob die Spitze des Unterschnabels nach links oder rechts gebogen ist, muss der Kreuzschnabel seinen Kopf in eine bestimmte Lage zum Zapfen bringen, so dass sich durch diese ständigen einseitigen Bewegungen die Kiefer- und Halsmuskeln ungleich entwickeln.