Kiebitz (Vanellus vanellus)
Ein besonders prächtiger Feld- und Wiesenvogel
Der Kiebitz ist mit seiner schwarzweißen Musterung und dem markanten Schopf unverwechselbar. Sein auffälliger Ruf
– „kiju-wit“ – war ursprünglich vor allem auf schütter bewachsenen Feuchtwiesen zu hören – heute liegen seine Brutplätze meist auf Äckern.
Lebensraum: Ursprünglich ein (Feucht-) Wiesenbewohner, der schütter bewachsenen Boden braucht, brütet in Österreich mittlerweile vorwiegend auf Äckern.
Gefährdung droht; Ampelliste : Rot
Zugverhalten: Kurzstreckenzieher, in milden Winter auch einzelne Überwinterer im Flachland.
Aussehen
Sehr markante und gut bekannte Vogelart. Kräftiger, etwa taubengroßer Regenpfeifer mit markantem Aussehen: schwarzweiß gefärbt, mit metallisch grünem Glanz am Rücken, lange, dünne Federholle (spitz zulaufender Federschopf) am Hinterkopf. Im Flug fallen vor allem die breit gerundeten Flügel auf.
Verwechslungsgefahr
Ein Kiebitz bei der Brut.
Stimme
In seinem Revier ist der Kiebitz sehr stimmfreudig mit verschiedenen langgezogenen heiseren Rufen, etwa chii-wääh und einem "jodelnden" Gesang (kiju-wid-ju-wid). Im Balzflug ist auch ein wummerndes Geräusch zu hören, das durch seine Flügelfedern erzeugt wird.
Nahrung
Wissenswertes
Ursprünglich ein Bewohner von schütter bewachsenen (Feucht)wiesengebieten und Weiden, brütet der Kiebitz auf Grund weitgehender Verluste dieses Lebensraumes heute überwiegend im Ackerland. Spät bewirtschaftete Felder sind im Frühling so schütter bewachsen, dass sie zur Nestanlage gut geeignet sein können. Später im Jahr wird die Vegetation allerdings meist für die Jungenaufzucht und die Zweitbruten zu dicht. Nahe gelegene Ausweichflächen wie gerade gemähte Wiesen, aber auch schütter bewachsene Brachen oder Ackersutten (feuchte, spärlich bewachsene Mulden in den Äckern) müssen dann zur Verfügung stehen. Wenn diese fehlen, dann haben auch Ackerpopulationen des Kiebitz immer schlechtere Überlebenschancen. Auch direkte Nestzerstörungen durch die Bewirtschaftung und Verluste durch Nesträuber spielen eine negative Rolle. Europaweit wie auch in Österreich nehmen die Kiebitzbestände aus diesen Gründen rasant ab.
Verhalten
Vor allem am Frühjahrszug können große Trupps beobachtet werden, die oft mit Staren, zuweilen auch mit Goldregenpfeifern vergesellschaftet sind. Brütet häufig in lockeren Kolonien und hat Bodennester mit, wie für viele Limikolen typisch, vier tarnfärbigen Eiern. Als Bodenbrüter ist der Kiebitz gegenüber Nesträubern wie z. B. Füchsen sehr gefährdet. In der Regel können diese in größeren Kolonien effektiver abgewehrt werden. Der Erhalt größerer, zusammenhängender Brutgebiete ist deshalb auch aus diesem Grund von zentraler Bedeutung.
Helfen
Gezielter Lebensraumschutz für den Kiebitz umfasst die Anlage und die Erhaltung von Sutten, Brachen sowie von Feuchtwiesenresten in der Ackerlandschaft. Die Anlage von bis Mitte Juni unbewirtschafteten „Kiebitz-Inseln“ in Feldern hat sich in vielen Länder bewährt. Die Verzögerung der Ansaat von Mais oder Soja bis ca. 10. Mai verhilft Kiebitz-Kolonien zu gutem Schlupferfolg der Erstgelege. Zusätzlich ist das Abstecken von Neststandorten, um sie bei der Bearbeitung auszusparen, eine wirksame lokale Maßnahme, um den Bruterfolg zu erhöhen.
Fotos © J. Limberger, l. Lugerbauer / Quellen für alle Vogelporträts