Kolkrabe (Corvus corax)
Der größte Rabenvogel Europas
Der Kolkrabe, der fälschlicherweise oft mit der Rabenkrähe verwechselt wird, ist mit etwa 60 cm Körperlänge und 120 cm Flügelspannweite eine eindrucksvolle Erscheinung. Darum ist es keine große Überraschung, dass sich um die Vögel allerhand Legenden und Sagen ranken und diese vor allem in der nordischen Mythologie eine wichtige Rolle spielen.
Lebensraum: In Österreich Schwerpunkt im Mittel- bis Hochgebirge, meist als Felsbrüter; in niedrigen Lagen vor allem Baumhorste in größeren Waldgebieten. In den letzten Jahrzehnten ist die Besiedlung offener Tieflagen im Osten Österreichs auffallend vorangeschritten. Hier gibt es auch Bruten auf Leitungsmasten.
Gefährdung: Ampelliste : Grün
Zugverhalten: Standvogel
Kennzeichen
Der Kolkrabe ist ein sehr großer, einheitlich schwarzer Vogel mit glänzendem Gefieder. Tatsächlich ist der Kolkrabe größer als der Mäusebussard. Der Schnabel ist sehr kräftig. im Flug ist der keilförmige Schwanz das auffälligste Merkmal. Die Flügel sind relativ lang mit etwas schlankerem Handflügel als Armflügel, was den Kolkraben von z.B. der Rabenkrähe unterscheidet.
Verwechslungsgefahr
Die Rabenkrähe wird fälschlicherweise oft „Rabe“ genannt. Tatsächlich ist der Kolkrabe als „echter“ Rabe deutlich seltener und weitaus größer als die Rabenkrähe. Diese hat einen kleineren Schnabel, einen abgerundeten und nicht keilförmigen Schwanz und breitere Flügel. Saatkrähen sind ebenfalls ganz schwarz gefärbt, allerdings fallen beim zweiten Blick sofort die helle Schnabelfarbe und die viel spitzere Schnabelform der der Saatkrähe auf.
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Stimme
Der „typische“ Rabenlaut hört sich sehr kehlig und tief an. Ein „korrp“ mit gerolltem „R“ oder schnellere „krack-krack-krack“ Laute zeugen von der Anwesenheit eines Kolkraben. Im Frühjahr gibt der Vogel glucksende „klong“ Laute von sich.
Nahrung
Als Allesfresser ist der Kolkrabe nicht wählerisch und kann auch je nach lokalen Gegebenheiten unterschiedlichste Nahrungsquellen nutzen. Aas spielt im Alpenraum eine wesentliche Rolle, daneben werden auch kleinere Säugetiere, Vögel und Eier, Amphibien und Reptilien, Insekten und andere Wirbellose angenommen. An pflanzlicher Nahrung stehen Samen und Früchte auf dem Speiseplan des Vogels. In der Nähe von Menschen ist er auch auf Mülldeponien auf der Suche nach Fressbarem.
Wissenswertes
Um den Kolkraben ranken sich allerhand Legenden und Mythen. So wurde dem Vogel nachgesagt, er bringe den Tod und war als Begleiter der Hexen ein schlechtes Omen. In anderen Mythen spielen sie allerdings eine weniger negativ behaftete Rolle. Nach der nordeuropäischen Mythologie glaubt man, dass zwei Kolkraben auf den Schultern von Odin, dem Allvater und mächtigsten aller Götter, saßen. Odin war besessen von dem Vorhaben Weisheit zu erlangen und gab sogar eines seiner Augen um aus dem Brunnen der Weisheit trinken zu dürfen. Da er nun weniger sieht ist es die Aufgabe seiner Raben, Hugin und Munin, im zu erzählen was sie auf ihren Flügen sehen. Ein Körnchen Wahrheit steckt sogar in dieser Legende: Raben zählen zu den Intelligentesten Tieren überhaupt. Sie können Rätsel lösen, einfache Worte lernen und Werkzeuge verwenden und besitzen darüber hinaus eine hohe soziale Intelligenz. Dazu sind Kolkraben die größten Singvögel weltweit, die es gibt. Verlassene Kolkrabenhorste stellen wichtige Brutstätten für eine Reihe anderer Vögel dar, die selber keine Nester bauen.
Verhalten
Der Kolkrabe ist ein sehr standorttreuer Vogel. Hat er einmal ein Nest bezogen, so verwendet er es mehrmals um den Nachwuchs großzuziehen. Da alljährlich dazugebaut wird, können Kolkrabenhorste mit der Zeit sehr groß werden. Der Kolkrabe lebt in monogamen Beziehungen, bleibt also mit seinem Partnervogel in der Regel ein Leben lang zusammen.
Brutvögel verteidigen ganzjährig ihr Revier, doch Nichtbrüter und jüngere Vögel schließen sich zu Trupps zusammen, die ein sehr komplexes Sozialsystem aufweisen.
Helfen
Durch den Schutz seines Lebensraumes und dem Aufrechterhalten des Jagdverbotes gegenüber Kolkraben ist dem Tier am besten geholfen.