Aufbruch der Weißstörche in den Süden


- Weißstorch – von Langstreckenziehern und Sitzenbleibern
- Weißstorch-Bestandsentwicklung in Österreich (Vergleich 2015 und 2024)
- Zwischenbilanz der Storchensaison 2025
- Vergleich der der österreichischen Weißstorchzählung 2015 und 2024
- Ergebnisse der österreichischen Weißstorchzählung 2024 im Detail
- Rückfragehinweis
PRESSEAUSSENDUNG
BirdLife Österreich über den aktuellen Bruterfolg von Meister Adebar
Wien, 25.08.2025 – Während unsere Taferlklassler auf das neue Schuljahr hinfiebern, beginnt auch für viele junge Zugvögel der Ernst des Lebens: Die lange Reise in die südlichen Winterquartiere ist das erste große Abenteuer, das sie bestehen müssen. Mit dabei die jungen Weißstörche (Ciconia ciconia), die in den über 500 österreichischen Storchenhorsten geschlüpft sind. Nach einer ersten Zwischenbilanz zeichnet sich in Ostösterreich neuerlich ein guter Bruterfolg ab. Gute Nachrichten für Meister Adebar, der sich auch über eine positive Bestandsentwicklung freuen kann.
Weißstorch – von Langstreckenziehern und Sitzenbleibern
„Im Lauf des Julis verlassen die meisten Jungstörche den sicheren elterlichen Horst, um die ersten Ausflüge zu unternehmen. Anfangs kehren sie immer wieder zurück, um von den Eltern weiterhin gefüttert zu werden. Im August müssen sie jedoch lernen, sich selbständig zu versorgen und ziehen meist sogar vor den Altvögeln ab“, weiß Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich. Die Zugrichtung ist ihnen wie den meisten jungen Zugvögeln angeboren: Die ostösterreichischen Störche ziehen Richtung Südosten ab, die westösterreichischen Richtung Südwesten.
„Wobei es bei den westziehenden Weißstörchen mittlerweile einen nicht unerheblichen Teil gibt, der gar nicht mehr nach Westafrika zieht, sondern in Südwesteuropa überwintert. Einige bleiben sogar den ganzen Winter über hier und so kann man mit Glück zu Weihnachten am Bodensee Störche beobachten“, so die Expertin.
Weißstorch-Bestandsentwicklung in Österreich (Vergleich 2015 und 2024)
Inzwischen brüten in Österreich bald 600 Weißstorch-Paare. Dieser erfreuliche Aufwärtstrend, der besonders bei den Vorarlberger Störchen, aber auch in Ostösterreich zu bemerken ist, ist seit Jahren ungebrochen.
So gab es vor zehn Jahren in Vorarlberg nur an die 30 Brutpaare, heute bereits weit über 130. Der sensationelle Zuwachs in Vorarlberg deckt sich mit Zuwächsen in Deutschland und der Schweiz und ist wohl mit den veränderten Überwinterungsgebieten in Zusammenhang zu bringen. Näheren Aufschluss wird die Internationale Weißstorchzählung 2024 bringen, die gerade in der Auswertungsphase ist.
Nicht so hoch, aber dennoch zu bemerken der Anstieg in Ostösterreich: Im Burgenland, nach wie vor das storchenreichste Bundesland, ging es zwar nach 138 Paaren im Jahr 2015 auf nur mehr 118 im Jahr 2018 bergab, danach folgte jedoch ein Anstieg auf die heute über 150 Storchenpaare. In der Steiermark verzeichnen wir nach Jahren der Stagnation bei etwa 100 Paaren einen Anstieg auf über 130. Und in Niederösterreich geht es seit drei Jahren ebenfalls wieder bergauf.
Bemerkenswert sind Oberösterreich und Kärnten mit zahlreichen Neuansiedlungen und einer Vervierfachung bzw. Verdreifachung des Bestands sowie etliche Neuansiedlungen in Salzburg (siehe Tabelle 1).
Den Bruterfolg betreffend konnten im Vorjahr zwar in Niederösterreich und dem Burgenland erfreulich viele Jungvögel hochgezogen werden, in Vorarlberg führte jedoch das Schlechtwetter leider zu einem katastrophalen Bruterfolg, was den Gesamtschnitt für Österreich wieder drückte (siehe Tabelle 2).
Zwischenbilanz der Storchensaison 2025
Nach den bisher vorliegenden Daten von 245 Horsten aus dem Burgenland und Niederösterreich (die Information über die restlichen etwa 300 Horste treffen im Lauf der zweiten Jahreshälfte ein) liegt der Bruterfolg bei knapp 2,37 ausgeflogenen Jungvögeln je besetztem Horst. „Das ist erneut ein sehr erfreulich hoher Wert für Ostösterreich, nur im südlichsten Burgenland und im Waldviertel liegt der Bruterfolg deutlich darunter. Das nasse Frühjahr hat den Störchen im Osten Österreichs offensichtlich nicht wesentlich geschadet!“, so Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich. Allerdings müssen wir noch die restlichen Ergebnisse abwarten. BirdLife Österreich zählt mit Hilfe zahlreicher Partnerorganisationen, Gemeinden sowie vieler Ehrenamtlicher jährlich die österreichischen Weißstorchbrutpaare und ihre Jungvögel.
Vergleich der der österreichischen Weißstorchzählung 2015 und 2024

Tabelle 1: Österreichischer Storchenbestand 2015 und 2024 in den einzelnen Bundesländern
Ergebnisse der österreichischen Weißstorchzählung 2024 im Detail

Tabelle 2: Bestand und Bruterfolg Weißstorch 2024 (Anzahl der Horstpaare und Anzahl der ausgeflogenen Jungvögel)
Rückfragehinweis
Dr. Susanne Schreiner 1150 Wien, Diefenbachgasse 35/1/6 Mobil: +43 (0) 699 18155565 susanne.schreiner@birdlife.at
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