Gemeinsame Aktion gegen Wildtierkriminalität wird fortgesetzt


PRESSEAUSSENDUNG
Wien, 5. September 2025 – Am 4. September 2025 fand im Bezirk Neusiedl am See erneut eine gemeinsame präventive Absuche statt. Das Bundeskriminalamt (BK), die Landespolizeidirektion (LPD) Burgenland und das Landeskriminalamt (LKA) Burgenland arbeiteten dabei wieder eng mit den Naturschutzorganisationen WWF und BirdLife Österreich zusammen, um mögliche Gefahrenquellen frühzeitig zu identifizieren und Hinweise auf Wildtierkriminalität aufzudecken.
Unterstützung an Land und aus der Luft
Auch diesmal bildeten die zertifizierten Kadaverspürhunde das Herzstück der Absuche. Ihre feinen Nasen sind unverzichtbar, um selbst kleinste Spuren, Köder oder Kadaver aufzuspüren und so wichtige Hinweise auf Wildtierkriminalität zu sichern. Ergänzend dazu kommt Unterstützung aus der Luft: Mit Hilfe von Drohnen können große Flächen effizient überblickt und mögliche Kadaver oder Gefahrenquellen aus der Vogelperspektive entdeckt werden. Diese Kombination aus modernster Technik und tierischer Spürkraft macht die präventive Absuche besonders wirkungsvoll.
Erfolgreiche Bilanz der gemeinsamen Aktion
Bei der durchgeführten Absuche konnten mehrere Beweismittel sichergestellt werden, die auf Wildtierkriminalität hinweisen. Darüber hinaus wurde ein verendeter Hasenkadaver aufgefunden. Als besonderer Erfolg galt die Befreiung eines Greifvogels aus einer Wildfalle, die nicht nur ein unmittelbares Tierleid verhindern beziehungsweise beenden konnte, sondern auch wertvolle Hinweise für die weiteren Ermittlungen liefert.
"Die Kombination aus polizeilichem Fachwissen, modernster Technik und der Unterstützung von NGOs wie WWF und BirdLife Österreich steigert die Effizienz derartiger Einsätze deutlich. Es gilt, diese Form der Kriminalität gemeinsam zu bekämpfen und unsere Natur dadurch nachhaltig zu schützen", so der Leiter des Referates für Umweltkriminalität im Bundeskriminalamt Karl Frauenberger.
Entschlossenes Vorgehen gegen Umweltkriminalität
Die Bekämpfung von Wildtierkriminalität erfordert ein eng abgestimmtes Vorgehen zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Naturschutzorganisationen. Bereits bei der ersten Absuche konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Die positive Zusammenarbeit aller Beteiligten hat gezeigt, wie wichtig die präventive Kontrolle vor Ort ist, um Straftaten einerseits präventiv vorzubeugen und andererseits aufzudecken, um so die Kriminellen zur Verantwortung zu ziehen.
Dem voran bleibt das Ziel bestehen, seltene und bedrohte Arten wie Kaiseradler, Seeadler und Luchs wirksam zu schützen und das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Die Bekämpfung der Wildtierkriminalität hat in der Europäischen Union (EU) eine hohe Priorität, weshalb die präventive Absuche im Rahmen des geförderten LIFE Projekts "wildLIFEcrime" unterstützt wurde.
"Wer bewusst Wildtiere vergiftet, begeht eine Straftat. Solche Taten dürfen nicht folgenlos bleiben – sie müssen lückenlos aufgeklärt und strafrechtlich konsequent verfolgt werden." Sagt WWF Expertin Christina Wolf-Petre.
Rückblick auf die erste Absuche
Bereits am 5. März 2025 wurde im Bezirk Neusiedl am See eine umfassende präventive Absuche durchgeführt. Unterstützt durch speziell ausgebildete Kadaver-Spürhunde und Drohnen inspizierten Ermittlerinnen und Ermittler zwei Jagdreviere, die in der Vergangenheit durch illegale Abschüsse – unter anderem von Kaiseradlern – betroffen waren. Im Zuge der Aktion wurde ein Bein eines Mäusebussards sichergestellt und zur Untersuchung eingeschickt.
Die Gutachten des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie in Wien bestätigten eindeutig den illegalen Abschuss des Greifvogels – im Gewebe konnten Geschoßteile nachgewiesen werden. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem illegalen Abschuss werden intensiv fortgesetzt.
Meldung von Verdachtsfällen
Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, Beobachtungen und Verdachtsfälle zu melden. Hinweise können auch anonym über die Plattform wildLIFEcrime oder direkt per E-Mail an meldung@wildlifecrime.at übermittelt werden. Verdachtsfälle können aber auch per E-Mail an die Meldestelle der Umweltkriminalität des Bundeskriminalamtes an umwelt@bmi.gv.at gesendet werden oder bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle mittgeteilt werden.
Grenzüberschreitendes EU-LIFE-Projekt „wildLIFEcrime“
Im Rahmen des EU-geförderten, grenzüberschreitenden Projekts “wildLIFEcrime” arbeiten 13 Organisationen aus Österreich und Deutschland an der Reduktion der Wildtierkriminalität. Eine Koalition aus Naturschutzverbänden, Polizei, Universitäten, Behörden und Veterinärmediziner:innen setzt sich für den besseren Schutz gefährdeter Arten ein, wodurch dieses Projekt bis 2028 dazu beitragen soll, die Wildtierkriminalität in Österreich und Deutschland zu reduzieren.


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Rückfragehinweis
Dr. Susanne Schreiner, Pressesprecherin BirdLife Österreich 1150 Wien, Diefenbachgasse 35/1/6 Mobil: +43 (0) 699 181 555 65 susanne.schreiner@birdlife.at









