Berglaubsänger
Phylloscopus bonelli


Berglaubsänger-Gesang
Status
regelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Unbekannt
Rote Liste (AT)
Nicht gefährdet
Bestandszahl
20.000 – 35.000 Brutpaare
Ampelliste
Grün
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich einen Berglaubsänger?
Der Berglaubsänger ist einer der vier heimischen Laubsängerarten (Zilpzalp, Fitis, Waldlaubsänger) in Österreich. Männchen und Weibchen sind im Freiland nicht voneinander zu unterscheiden. Die Oberseite ist graubraun und die Unterseite weiß. Der Überaugensteif des Berglaubsängers ist eher undeutlich, der Bürzel gelblich. Die gelblichen Flügel heben sich bei guter Beleuchtung vom ansonsten eher grauen Gesamteindruck ab.
Wird häufig verwechselt mit
Der Berglaubsänger lässt sich unter guten Beobachtungsbedingungen optisch von anderen Laubsängern unterscheiden. Diese Unterschiede werden vor allem bei Nahbeobachtungen deutlich, insbesondere in der Färbung, der Handschwingenprojektion und der „Farbkomposition“. Die Größe der vier Arten unterscheidet sich hingegen nur minimal und ist im Freiland kein verlässliches Bestimmungsmerkmal. Akustisch funktioniert die Unterscheidung allerdings sehr gut.
Stimme
Der Gesang des Berglaubsängers ist sehr charakteristisch und kann in Bergwäldern im Frühling (Mai, Juni) gut studiert werden. Es ist ein hohes Zwitschern auf einem Ton, nicht unähnlich der Klappergrasmücke oder der Zaunammer, aber doch meist schneller und weniger metallisch (Zaunammer) bzw. auch ohne Vorgesang wie bei der Klappergrasmücke, bzw. höher und meist schneller zwitschernd und feiner. Es gibt auch Waldlaubsänger, die ähnlich wie Berglaubsänger klingen und keine „Beschleunigung“ am Ende haben. Der Ruf des Berglaubsänger ist zweisilbig „hü-iff" ähnlich dem Fitis (zweisilbig„hu-id“) aber weicher, (Zilpzalp in der Regel einsilbig „huid“), Waldlaubsänger melancholisch flötend „düh düh düh…“.
Lebensraum
Der Berglaubsänger kommt in Nadel-, Misch- und Laubwäldern vor. Wichtig ist eine Kraut- und Grasschicht. Sehr oft findet man ihn an sonnigen Berghängen, wo er sich im Kronenbereich der Bäume aufhält. Er meidet Monokulturen.
Unsere Vögel brauchen Sie!
Ihre Spende hilft, bedrohte Arten zu schützen und Lebensräume zu bewahren.

Nahrung
Berglaubsänger ernähren sich von Insekten und Spinnen, die von den Zweigen aufgepickt werden und auch in der Luftjagd erbeutet werden. Im Unterschied zu anderen Laubsängern ist der Berglaubsänger dazu oft in den oberen Kronenbereichen zu finden.
Verhalten
Berglaubsänger sind oft in Baumkronen zu hören/sehen und kommen erst zur Brutzeit auch auf den Boden. Wenn keine akustischen Lautäußerungen zu hören sind, wird der Berglaubsänger deswegen auch leicht übersehen.
Haben Sie das gewusst?
"Der Berglaubsänger singt gern aus dem Kronendach der Bäume, seine kurze zwitschernde Strophe ist vor allem in Bergwäldern des Alpenraumes zu hören und ein Merkmal naturnaher Waldgesellschaften."
Wolfgang Kantner
Leiter der BirdLife Landesstelle Wien
Was kann ich tun?
Der Berglaubsänger ist von naturnahen Wäldern abhängig und findet sich nie oder selten in Monokulturen. Zu intensive Forstwirtschaft schadet (nicht nur) dem Berglaubsänger. Ebenso wirkt sich zu starke Freizeitnutzung negativ auf den Berglaubsängerbestand aus. Zur Brutzeit sollte man auf alle Fälle – wie immer – die Wege nicht verlassen und bei Brutverdacht die Vögel nicht stören.
Verbreitung
In Österreich ist der Berglaubsänger fast ausschließlich in den Alpen anzutreffen. Vereinzelt besiedelt er jedoch auch die südliche Böhmische Masse, insbesondere in den Bereichen des Donautals und des Kamptals. Die Wahrscheinlichkeit, ihn anzutreffen, ist laut Modellen im Österreichischen Brutvogelatlas in den Kalkgebieten der Nordalpen am höchsten. Dies lässt sich durch seine Vorliebe für trocken-warme Kiefernwälder erklären.
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften
- Familie
- Laubsängerartige (Phylloscopidae)
- Gattung
- Laubsänger (Phylloscopus)
- Zugverhalten
- Langstreckenzieher
- Überwinterungsort
- Westafrika
- Länge
- 10,5 – 12 cm
- Spannweite
- 16 – 20 cm
- Gewicht
- 7 – 9 g
- Höchstalter EURING
- 7 Jahre 11 Monate
- Brutort
- Kraut- und Strauchschicht, Bodennest oder bodennahe Vegetation
- Jahresbruten
- 1
- Gelegegröße
- 4 – 6 Eier
- Brutdauer
- 12 – 15 Tage
- Nestlingszeit
- 10 – 15
Publikationen

Österreichischer Brutvogelatlas
Die Publikation "Österreichischer Brutvogelatlas 2013–2018" stellt 235 Vogelarten vor, die von 2013 bis 2018 in Österreich brüteten sowie ehem. und mögliche Brutvögel. Aktuell ist er ausverkauft.