Brandgans
Tadorna tadorna




Brandgans - Ruf
Status
teilweise heimisch
Bestandstrend
Zunehmend
Rote Liste (AT)
Gefährdet
Bestandszahl
30 – 60 Brutpaare
Ampelliste
Grün
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich eine Brandgans?
Die Brandgans ist eine auffällig gefärbte Gänsevogelart mit kontrastreichem Gefieder: weißer Körper, schwarzer Kopf und Hals sowie ein markanter kastanienbrauner Brustgürtel. Ihr roter Schnabel ist besonders beim Männchen wulstig verdickt und dient in der Balz als auffälliges Erkennungs- und Sexualmerkmal. Die leuchtend rosafarbenen Beine und die grünlich schimmernden Flügeldecken runden ihr charakteristisches Erscheinungsbild ab. Jungvögel sind deutlich blasser gefärbt und besitzen keinen Schnabelhöcker.
Wird häufig verwechselt mit
Im Flug kann die Brandgans mit dem männlichen Gänsesäger verwechselt werden, welcher wie die Brandgans einen schwarz-weißen Flügel aufweist. Während sich bei der Brandgans die schwarze Flügelfärbung in Längsrichtung auf den ganzen Flügel verbreitet, ist beim Gänsesäger lediglich die Flügelspitze schwarz.
Stimme
Im Brutgebiet ist die Brandgans stimmfreudig, außerhalb ist sie eher leise. Ihre Rufe wirken gedämpft und klingen etwas „blechern“, was sie im offenen Meer oder auf Sandbänken oft von Weitem verrät. Meist hört man eine Art „Ak-ak-ak“ oder auch verschieden hohe Pfiffe „Tju-tju-tju“.
Lebensraum
Die Brandgans besiedelt in Österreich Gewässer mit reich strukturierten und ausgedehnten Flachwasserzonen, z.B. im Seewinkel und am Unteren Inn. Sie bevorzugt weite, vegetationsarme Landschaften mit Sand- oder Schlickflächen, die sich gut zum Brüten und zur Nahrungssuche eignen. Als Halbhöhlen- bzw. Nischenbrüter nutzt sie gerne Kaninchen- und Fuchsbaue, Mauernischen oder andere Höhlungen in offenen, störungsarmen Bereichen. Der Brutplatz kann mitunter einige Hundert Meter vom nächsten Gewässer entfernt liegen.
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Nahrung
Auf dem Speiseplan stehen vorwiegend kleine Wirbellose wie Mollusken, Ringelwürmer, Insekten und deren Larven sowie pflanzliche Nahrung. Der Nahrungserwerb erfolgt oft schnatternd im Wasser. Wie andere Gänse auch, weiden Brandgänse gelegentlich.
Verhalten
Brandgänse sind großteils tagaktiv, Nichtbrüter sieht man tagsüber aber auch längere Zeit ruhen. Außerhalb der Brutzeit sind Brandgänse gerne in größeren Trupps unterwegs. Jungvögel können sogar tauchen.
Haben Sie das gewusst?
„Die Brandgans ist eine der wenigen Vogelarten, die gerne in alten Kaninchenbauen brütet! Statt ein eigenes Nest zu bauen, nutzt sie die unterirdischen Höhlen – manchmal sogar gemeinsam mit anderen Brandgänsen in einer Art 'Brutkolonie unter der Erde'."

Daniel Leopoldsberger, MSc
Fachbereich Naturschutz
Was kann ich tun?
Um der Brandgans in Österreich zu helfen, müssen die artenreichen Salzlacken im Burgenland erhalten werden. Weitere Renaturierungsmaßnahmen sind wünschenswert.
Verbreitung
Die Graugans brütet bevorzugt an stehenden Gewässern, weshalb ihr Vorkommen in Österreich auf Gebiete mit vielen geeigneten Stillgewässern begrenzt ist. Ursprünglich war sie nur in den Niederungen des Ostens, insbesondere im Neusiedler-See-Gebiet und den March-Thaya-Auen, ein natürlicher Brutvogel. Auch die Brutvögel am Unteren Inn stammen vermutlich von Wildvögeln ab. Andere Vorkommen in Österreich sind hingegen auf eingebürgerte oder aus Gefangenschaft entkommene Tiere zurückzuführen.
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften
- Familie
- Entenvögel (Anatidae)
- Gattung
- Kasarkas (Tadorna)
- Zugverhalten
- Teilzieher
- Überwinterungsort
- Küstengebiete im Mittelmeerraum, teilweise auch Nord- und Ostsee
- Länge
- 58 – 67 cm
- Spannweite
- 110 – 133 cm
- Gewicht
- 800 – 1450 g
- Höchstalter EURING
- 23 Jahre 9 Monate
- Brutort
- am Boden in Kaninchen- und Fuchsbauen, Erdmulden, Mauernischen
- Jahresbruten
- 1
- Gelegegröße
- 8 – 10
- Brutdauer
- 29 – 31 Tage
- Nestlingszeit
- Nestflüchter; nach 45 – 50 Tagen flügge
Podcast
Publikationen

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.