Graugans

Anser anser

Status

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regelmäßiger Brutvogel

Bestandstrend

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Zunehmend

Rote Liste (AT)

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Nicht gefährdet

Bestandszahl

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1.100 – 2.000 Brutpaare

Ampelliste

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Grün

Rote Liste (weltweit)

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Least concern (LC)

Wie erkenne ich eine Graugans?

Die Graugans ist eine große Gans mit graubraunem Gefieder. Ihr Schnabel ist rosarot bis orange gefärbt. Die Beine ebenfalls rosarot. Der Bürzel und der Rücken sind hellgrau bis leicht bräunlich. Der Schwanz zeigt eine breite, weiße Endbinde.

Wird häufig verwechselt mit

Vor allem mit der Blässgans besteht Verwechslungsgefahr. Sie ist zwar kein heimischer Brutvogel, aber durch ihr regelmäßiges Auftreten als Durchzügler und Wintergast ist sie Österreichs zweithäufigste „graue“ Gans. Die Blässgans ist zudem kleiner als die Graugans und hat einen kürzeren Schnabel sowie unregelmäßig große schwarze Flecken am Bauch. Ihre weiße Blässe um die Schnabelbasis hat ihr den Namen eingebracht. Am Vogelzug sind beide Arten gerne vergesellschaftet unterwegs. An den Flugrufen lassen sich die beiden Arten gut unterscheiden.

Weitere Arten, mit denen die Graugans verwechselt werden kann, ist die Saatgans sowie die Zwerggans.

Stimme

Die Graugans ruft laut und nasal „ahngang-ang“ oder „gagagag“. Meist mehrsilbig mit der Betonung auf der ersten Silbe. Bei Beunruhigung ruft sie auch leise „ik“ oder „äk“. Auch andere krächzende und schrille Lautäußerungen gehören zum Repertoire.

Lebensraum

Die Graugans brütet an stehenden Gewässern aller Art, ihr Vorkommen in Österreich ist daher stets lokal begrenzt, mit Konzentrationen in Regionen mit einem höheren Angebot an geeigneten Stillgewässern.

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Nahrung

Auf dem Speiseplan stehen Gräser, Wurzeln, Kräuter, Sämereien und Stauden sowie Beeren und Wasserpflanzen. Vor allem am Vogelzug können sie auch auf Getreidefeldern nach Nahrung suchend beobachtet werden.

Verhalten

Außerhalb der Brutzeit ist die Graugans ein geselliger Vogel, der meist in größeren Scharen und Familienverbänden auftritt. Generell gilt die Graugans als äußerst sozialer Vogel mit komplexen Sozialstrukturen. Bei längeren Streckenflügen fliegen sie in einer kräftesparenden V-Formation. Es mischen sich auch andere Gänse, wie z. B. Blässgänse unter. Die Graugans ist nicht nur tagaktiv, sondern auch nachtaktiv und zieht vor allem auch nachts.

Haben Sie das gewusst?

"Im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel wurden Graugänse mit Sendern ausgestattet, um ihre Wanderungen zu verfolgen. Eine Gans legte dabei über Nacht über 600 Kilometer bis nach Polen zurück und kehrte wenige Tage später wieder zurück."

Daniel Leopoldsberger, MSc

Fachbereich Naturschutz

Was kann ich tun?

Um der Graugans zu helfen, müssen ihre Brut- und Rastgebiete geschützt werden. Weitere Schutzmaßnahmen sind die Renaturierung von (ehemaligen) Brutgebieten und Jagdschutzzonen.

Was Sie tun können: Im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel ist vor allem im Frühling Vorsicht im Verkehr geboten: Denn an so manchen Straßen sammeln sich frische Graugans-Familien! Leider werden immer wieder Gössel von unachtsamen Autofahrer:innen erfasst und getötet.

Verbreitung

Die Graugans brütet bevorzugt an stehenden Gewässern, weshalb ihr Vorkommen in Österreich auf Gebiete mit vielen geeigneten Stillgewässern begrenzt ist. Ursprünglich war sie nur in den Niederungen des Ostens, insbesondere im Neusiedler-See-Gebiet und den March-Thaya-Auen, ein natürlicher Brutvogel. Auch die Brutvögel am Unteren Inn stammen vermutlich von Wildvögeln ab. Andere Vorkommen in Österreich sind hingegen auf eingebürgerte oder aus Gefangenschaft entkommene Tiere zurückzuführen.

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften

Familie
Entenvögel (Anatidae)
Gattung
Feldgänse (Anser)
Zugverhalten
Teilzieher
Überwinterungsort
Mittelmeerraum
Länge
76 – 89 cm
Spannweite
147 – 180 cm
Gewicht
2100 – 4300 g
Höchstalter EURING
27 Jahre
Brutort
an schwer zugänglichen Stellen in Gewässernähe
Jahresbruten
1
Gelegegröße
4 – 6 Eier
Brutdauer
27 – 29 Tage
Nestlingszeit
Nestflüchter; nach 50 – 60 Tagen flügge

Podcast

Publikationen

Die Vogelwelt des Neusiedler See Gebietes

Die neue Publikation »Die Vogelwelt des Neusiedler See Gebietes« stellt alle 371 Vogelarten, die im Gebiet des Nationalparkes nachgewiesen sind, in ausführlichen Artporträts dar. Preis: € 95.

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.