Großer Brachvogel

Numenius arquata

Status

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regelmäßiger Brutvogel

Bestandstrend

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Zunehmend

Rote Liste (AT)

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Stark gefährdet

Bestandszahl

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150 – 170 Brutpaare

Ampelliste

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Gelb

Rote Liste (weltweit)

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Near threatened (NT)

Wie erkenne ich einen Großen Brachvogel?

Der Große Brachvogel ist, wie der Name bereits vermuten lässt, ein großer Watvogel. Das Gefieder ist hellbraun bis dunkelbraun gestrichelt, unterseits heller bis weiß. Sein Charakteristikum ist der extrem lange, stark abwärtsgebogene Schnabel. Im Flug gut durch seinen weißen Rückenkeil und die dunkleren Handschwingen erkennbar.

Wird häufig verwechselt mit

In Österreich ist der Große Brachvogel nur mit dem Regenbrachvogel zu verwechseln. Dieser regelmäßige Durchzügler im Frühling und Herbst ist kleiner und hat zudem einen kürzeren, erst gegen die Spitze hin abgebogenen Schnabel.

Stimme

Der Balzruf des Brachvogels ist meist von Weitem du hören. Die ansteigend melodisch flötenden „tlüih“ und „kör-li“ und „kuuu-i“ sind typisch und auch namensgebend für den englischen Namen (curlew). Sie werden im Flug vorgetragen. Bei Gefahr für die Küken Warnruf „gügügügüg“.

Lebensraum

Der Große Brachvogel bevorzugt großflächige, spät gemähte Wiesen mit wenig Baumbestand, brütet aber auch auf Moorwiesenbrachen wie im Ibmer Moor. Genauso benötigt er aber auch kurzrasige, früh gemähte Wiesen, da sie wichtige Nahrungsflächen für die Küken darstellen.

Haben Sie das gewusst?

"Der Welttag der Brachvögel am 21. April macht auf den Schutz der weltweit bedrohten Vogelfamilie aufmerksam. 2024 wurde ein Vertreter für ausgestorben erklärt, der Dünnschnabelbrachvogel. Noch in den 1980ern war er vereinzelt in Österreich als Durchzügler zu beobachten."

MMag. Bernadette Strohmaier

Fachbereich Naturschutz

Nahrung

Auf dem Speiseplan stehen in erster Linie Insekten, Spinnen und Schnecken, daneben aber auch Kleinsäuger, Reptilien, Amphibien, Regenwürmer und sogar Kleinvögel. Die Zusammensetzung variiert je nach saisonalem Angebot und Lebensraum.

Verhalten

Die Nahrung wird durch das Sondieren und Storchern am Boden aufgenommen. Die Schnabelform wird auch als Stocherschnabel oder Sondierschnabel bezeichnet. Im Flachwasser, im Schlick und auf der Wiese wird gewatet, um Nahrung ausfindig zu machen. Gelegentlich wird auch nach wegfliegender Beute geschnappt. Die Beute wird mit ruckartigen Bewegungen von der Schnabelspitze in den Schlund befördert.

Große Brachvögel verhalten sich zudem sehr gesellig und sind in Trupps von bis zu 1000en am Vogelzug zu beobachten. Oft sind Männchen und Weibchen über mehrere Jahre verpaart.

Was kann ich tun?

Wir von BirdLife Österreich setzen uns im Ibmer Moor und in der Feuchten Ebene gezielt zum Schutz des Großen Brachvogels ein. Durch eine Spende an unser Artenschutzprojekt „Sumpf- und Wasservögel“ können wir weiterhin diesen tollen Watvogel und seine verbliebenen Lebensräume schützen.

Unsere Vögel brauchen Sie!

Ihre Spende hilft, bedrohte Arten zu schützen und Lebensräume zu bewahren.

Verbreitung

In Österreich brütet der Große Brachvogel in Gebieten wie der Rheintalebene (Vorarlberg), den Seen- und Moorgebieten im Alpenvorland (Salzburg, Oberösterreich), Flugplätzen im Trauntal (Oberösterreich) und in Langenlebarn (Niederösterreich), sowie in der Feuchten Ebene und dem Steinfeld in Niederösterreich und im Nordburgenland.

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften

Familie
Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gattung
Brachvögel (Numenius)
Zugverhalten
Kurzstreckenzieher
Überwinterungsort
Mittelmeerraum, Afrika
Länge
50 – 60 cm
Spannweite
80 – 100 cm
Gewicht
410 – 1010 g
Höchstalter EURING
32 Jahre 6 Monate
Brutort
Nest am Boden in Mulde in Deckung gebenden Kleinstrukturen, wie z.B. Seggenhorste
Jahresbruten
1
Gelegegröße
4 (2 – 5) Eier
Brutdauer
27 – 39 Tage
Nestlingszeit
32 – 38 Tage

Podcast

Publikationen

Egretta

Unsere wissenschaftliche Zeitschrift mit ökologischen und faunistischen Beiträgen über die Vogelwelt Österreichs und Mitteleuropas. Kostenlos für Mitglieder auf Wunsch (Zusendung digital od. per Post)

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.