Kleinspecht
Dryobates minor




Kleinspecht-Trommeln
Status
regelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Unbekannt
Rote Liste (AT)
Nicht gefährdet
Bestandszahl
6.000 – 10.000 Brutpaare
Ampelliste
Grün
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich einen Kleinspecht?
Der Kleinspecht gehört zur Gruppe der schwarz-weiß-roten Spechte. Er ist etwa "kohlmeisengroß". Der Schnabel ist relativ schmächtig, somit ruft der Kleinspecht auch häufig, aber er trommelt auch (beide Geschlechter rufen und trommeln, wenngleich das Männchen häufiger). Das Männchen hat eine rote Kappe, das Weibchen ist nur schwarz-weiß gefärbt. Der Steiß ist beim Kleinspecht (als einzige der "Buntspechtarten") ohne Rot- oder Rosazeichnung.
Wird häufig verwechselt mit
Der Kleinspecht ist aufgrund seiner geringen Größe kaum mit anderen Spechtarten verwechselbar, in der Färbung allein gleicht er natürlich den anderen schwarz-weiß-roten Spechtarten, von der Flankenstrichelung hat er ein wenig Gemeinsamkeiten mit Mittelspecht oder Weißrückenspecht, auch von der Rückenfärbung. Die sonst eher auffälligen weißen Schulterflecken fehlen auch beim Kleinspecht.
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Stimme
Der Kleinspecht ist recht ruffreudig und zwar rufen beide Geschlechter, das Männchen jedoch häufiger. Erinnert in der Struktur etwas an den Turmfalken. Auch das Trommeln ist verbreitet zu hören. Die Trommelwirbel sind eher leise, schnell und gleichmäßig (bis über 30 Schläge und bis knapp 2 Sekunden lang). Das Trommeln der Weibchen ist etwas langsamer und kürzer; die Abstände zwischen den Wirbeln sind größer, das ist aber im Freiland ohne Vergleich relativ schwer einzuordnen.
Lebensraum
Der Kleinspecht ist recht anspruchsvoll was die Lebensraumansprüche betrifft. Wichtig sind alte und/oder grobborkige Laubbäume. Nadelwälder werden gemieden. Ein hoher Anteil an Totholz oder absterbenden Bäumen ist (wie bei eigentlich allen Spechtarten) ein wichtiges Lebensraummerkmal. Bei uns findet man den Kleinspecht oft in Auwäldern, aber auch größeren Parks oder auch Streuobstwiesen.
Nahrung
Seine Nahrung sucht der Kleinspecht hauptsächlich am Baum, hierbei werden zum Großteil baumbewohnende Insekten gefressen. Blattläuse spielen eine große Rolle.
Verhalten
Der Kleinspecht ist hauptsächlich auf Bäumen und hier besonders im Kronenbereich zu beobachten, nur selten ist er am Boden. Er hängt dabei oft auch kopfunter an Ästen. Ähnlich wie ein Kleiber ist er – auch aufgrund der geringen Größe – relativ flink. Er ist auch kein Hackspecht, dazu ist sein Schnabel zu klein und schmächtig. Die Bruthöhlen werden auch bevorzugt in Weichhölzern angelegt.
Haben Sie das gewusst?
"Der Kleinspecht ist etwa so groß wie eine Kohlmeise, er ist damit halb so groß wie der Grünspecht und etwa 1/3 so groß wie der Schwarzspecht. Er hat sowohl einen recht charakteristischen Gesang als auch einen zur Reviermarkierung eingesetzten, recht schnellen Trommelwirbel."
Wolfgang Kantner
Leiter der BirdLife Landesstelle Wien
Was kann ich tun?
Der Kleinspecht ist – wie alle Spechte – in Lebensräumen mit hohem Tot- und Altholzanteil am ehesten zu finden. Insofern ist eine gute Waldqualität im Sinne der vielfältigen Bestandstypen wichtig. Wenn man einen größeren Garten besitzt und Obstbäume länger stehen lassen kann, ist dies ebenfalls eine für den Kleinspecht passende Maßnahme.
Verbreitung
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften
- Familie
- Spechte (Picidae)
- Gattung
- Dryobates
- Zugverhalten
- Standvogel
- Überwinterungsort
- Dauervorkommen
- Länge
- 14 – 15 cm
- Spannweite
- 25 – 27 cm
- Gewicht
- 18 – 22 g
- Höchstalter EURING
- 10 Jahre, 3 Monate
- Brutort
- Baumhöhlen
- Jahresbruten
- 1
- Gelegegröße
- 4 – 6 Eier
- Brutdauer
- 11 – 14 Tage
- Nestlingszeit
- 18 – 22 Tage
Publikationen

Österreichischer Brutvogelatlas
Die Publikation "Österreichischer Brutvogelatlas 2013–2018" stellt 235 Vogelarten vor, die von 2013 bis 2018 in Österreich brüteten sowie ehem. und mögliche Brutvögel. Aktuell ist er ausverkauft.