Kormoran
Phalacrocorax carbo




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Kormoran-Ruf
Status
regelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Zunehmend
Rote Liste (AT)
Stark gefährdet
Bestandszahl
103 – 156 Brutpaare
Ampelliste
Gelb
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich einen Kormoran?
Der Kormoran ist ein großer Vogel mit einem kräftigen Erscheinungsbild. Das Gefieder vom Kormoran ist vorwiegend schwarz mit einem Bronzeschimmer. Auffällig ist der massive gräuliche Schnabel mit Hakenspitze, dessen Basis gelb ist. Die Kehle und die Wangen sind weiß, die Augen türkis bis grün. Im Prachtkleid sind Scheitel, Hinterkopf und Halsseiten weiß. Jungvögel haben ein braunes Gefieder mit weißlicher Unterseite variabler Ausdehnung.
Im Flug zeigt der Kormoran ein markantes Bild – ein fliegendes griechisches Kreuz.
Wird häufig verwechselt mit
Der Kormoran ist am ehesten mit der ebenfalls in Österreich heimischen Zwergscharbe zu verwechseln, wobei der Kormoran weitaus häufiger auftritt. Nur am Neusiedler See ist die Verwechslungsgefahr hoch.
Stimme
Der Kormoran ist abseits von Brutkolonien still. In der Kolonie ist folgende Lautäußerung mit vielen Abwandlungen zu hören: „Chroho-chroho-chro-ho“.
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Lebensraum
In Österreich tritt der Kormoran als seltenere Brutvogel an Flüssen und Seen des Binnenlandes auf. Der Kormoran nutzt eine Vielfalt von Gewässertypen und reagiert sehr flexibel auf verfügbare Nahrungsquellen.
Nahrung
Auf dem Speiseplan stehen vorwiegend Fische wie z. B.: Rotaugen, Brachsen und andere „Weißfische“ mit einer Länge von 10 – 20 cm, die sie tauchend erjagen.
Verhalten
Häufig sieht man Kormorane an Ufern von Gewässern auf Pfählen, nackten Bäumen, Felsen oder Brüstungen sitzen, während sie mit ausgebreiteten Flügeln ihr Gefieder nach einem Tauchgang trocknen. Sie gelten als gesellige Vögel und treten häufig gemeinsam mit Reihern auf – abgesehen von der Brutzeit, in der es zu Konflikten um den Brutplatz kommen kann.
Im Flug fallen Kormorane durch schnelle Flügelschläge auf, wobei sie mitunter auch längere Strecken gleitend zurücklegen. Sie fliegen oft in Gruppen, teils in charakteristischer V-Formation. Ihr Flugbild wirkt dabei insgesamt kreuzförmig und ist dadurch gut erkennbar. Sie ziehen tagsüber und oft hoch über die Alpen.
Haben Sie das gewusst?
„Das Balzverhalten der Kormorane nennt sich Flaggen. Dabei sitzt das Männchen im Nest, hebt den gefächerten Schwanz nach oben, hält Kopf und Hals gestreckt, schlägt mit den halb entfalteten Flügeln und schlägt den Kopf zurück, wobei lautstark gerufen und der Kopf hin und her geschleudert wird“

Dr. Remo Probst
Fachbereich Naturschutz
Was kann ich tun?
Der Konflikt um Fisch fressende Vogelarten in Österreich ist ein Dauerthema, doch Kormorane, Gänsesäger & Co. sind nicht schuld an abnehmenden Erträgen in der Fischerei. Hauptgründe dafür sind unter anderem die schlechte Gewässerstruktur und die geringe Qualität von Laichgebieten sowie Umweltverschmutzung. Unser Appell lautet daher, sich gegen den Abschuss von Kormoranen und für Lebensraumverbesserungsmaßnahmen einzusetzen! In einem gesunden Lebensraum finden sowohl Fische als auch fischfressende Vögel ein nachhaltiges Zuhause.
Verbreitung
In Österreich ist der Kormoran ein seltener Brutvogel und brütet nur an vier Koloniestandorten am Neusiedler See, in den Marchauen, im Rheindelta und in der Tibelmündung in Kärnten.
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften
- Familie
- Kormorane (Phalacrocoracidae)
- Gattung
- Phalacrocorax
- Zugverhalten
- Standvogel, Teilzieher
- Überwinterungsort
- Mittelmeerraum, Nordafrika
- Länge
- 80 – 100 cm
- Spannweite
- 130 – 160 cm
- Gewicht
- 1700 – 3000 g
- Höchstalter EURING
- 32 Jahre 1 Monat
- Brutort
- Auf Bäumen; besetzen auch ältere Krähen- und Reihernester
- Jahresbruten
- 1
- Gelegegröße
- 3 – 4 Eier
- Brutdauer
- 28 – 32 Tage
- Nestlingszeit
- 50 Tage im Nest, weitere ca. 2 Wochen von Altvögeln abhängig
Podcast
Publikationen

Österreichischer Brutvogelatlas
Die Publikation "Österreichischer Brutvogelatlas 2013–2018" stellt 235 Vogelarten vor, die von 2013 bis 2018 in Österreich brüteten sowie ehem. und mögliche Brutvögel. Aktuell ist er ausverkauft.
Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.