Kranich
Grus grus




Kranich-Rufe
Status
regelmäßiger Durchzügler, unregelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Rote Liste (AT)
Regional ausgestorben
Bestandszahl
0 – 1 Brutpaare
Ampelliste
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich einen Kranich?
Der Kranich ist mit bis zu 120 cm Körperhöhe einer der größten Vögel Europas. Er hat einen schlanken, grauen Körper, lange schwarze Beine und einen langen Hals. Auffällig ist die schwarz-weiße Kopfzeichnung mit dem roten federlosen Scheitel. Verlängerte Schirmfedern bilden ein buschig, straußenähnliches Hinterteil. Im Flug erkennt man den Kranich an seiner eleganten Silhouette: Hals und Beine werden gerade ausgestreckt, die Flügel schlagen ruhig und gleichmäßig.
Wird häufig verwechselt mit
Auf große Distanz kann der Kranich mit Wildgänsen, dem Kormoran oder auch dem Graureiher verwechselt werden. Kraniche sind jedoch deutlich größer als Wildgänse, wie z. B. die bei uns häufige Graugans und Kormorane. Auffällig sind vor allem die langen Beine der Kraniche, die im Gegensatz zu Gänsen und Kormoranen im Flug deutlich sichtbar über die Schwanzfedern hinausragen. Kraniche haben auch sehr lange Federn an den Flügelspitzen, die ähnlich wie bei Adlern oder Geier weit abgespreizt werden und an „Finger“ erinnern. Ihre Flügel wirken eckig, während die Flügel von Gänsen und Kormoranen spitzer sind. Der Graureiher fliegt immer mit eingezogenem S-förmigen Hals, während der Kranich im Flug am ausgestrecktem Hals zu erkennen ist. Auch an den Rufen sind sie gut zu unterscheiden: Kranichrufe sind langgezogen und erinnern an ein hohes rollendes Trompeten. Gänse hingegen schnattern, quaken (Graugans), quieken (Blässgans) oder fliegen nahezu lautlos (Saatgans). Kormorane rufen im Flug gar nicht.
Stimme
Die Kontaktrufe des Kranichs sind ein durchdringendes, trompetenartiges „krru“ und “karr”, das kilometerweit zu hören ist. Besonders eindrucksvoll ist das vielstimmige Rufen großer Schwärme zur Zugzeit. Paare am Brutplatz stimmen ein Duett an: das Männchen laut trompetend „krrruu“, das Weibchen sofort anschließend tiefer „krro“.
Lebensraum
Kraniche brüten in weiten Moor- und Feuchtgebieten: Verlandungszonen, Nieder- und Hochmoorflächen, Waldbrüche, Feuchtwiesen und Seggenrieder. Als Rastplätze am Vogelzug werden weite offene Flächen mit Feuchtwiesen und seichten Gewässern genutzt.
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Nahrung
Die Nahrung ist vielseitig: Pflanzenmaterial, aber auch Insekten, Würmer, Schnecken und kleine Wirbeltiere stehen am Speiseplan. Am Herbstzug nutzen sie gerne landwirtschaftliche Flächen wo sie Feldpflanzen und Erntereste wie Getreide, Kartoffeln, Erbsen und Bohnen aufnehmen.
Verhalten
Zur Brutzeit sind Kraniche territorial und verteidigen ihr Revier. An Sammel-, Rast- und Überwinterungsplätzen treten sie hingegen in großen Trupps auf. Charakteristisch sind ihre Balztänze, bei denen Sprünge, Flügelschlagen, Verbeugungen und Rufe die Paarbindung festigen. Solche Tänze lassen sich auch außerhalb der Brutzeit beobachten und dienen vermutlich der sozialen Kommunikation. Die rote, unbefiederte Kopfplatte, die bei Erregung anschwillt, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Verständigung. Kraniche brüten am Boden in feuchten oder nassen Bereichen. Ihre Nester bestehen aus Pflanzenmaterial, das sie in unmittelbarer Nähe sammeln. Nach der Brutzeit versammeln sich Kraniche an Sammelplätzen, oft in Gruppen von mehreren Tausend Individuen. Von dort treten sie in typischen Formationen ihren Zug nach Südwesten oder -osten an, wobei sie an geeigneten Rastplätzen halt machen um ihre Energiereserven aufzutanken.
Haben Sie das gewusst?
"Besonders berühmt ist sein eindrucksvoller Zug: Jeden Herbst ziehen tausende dieser majestätischen Vögel in typischen Formationen gen Süden. Ein unvergessliches Naturschauspiel bietet sich an ihren Schlafplätzen – etwa im burgenländischen Seewinkel, wenn am Abend ganze Trupps mit trompetenden Rufen einfliegen."

Evelyn Hofer, MSc.
Bildung & Vogelschutz ums Haus
Was kann ich tun?
In Österreich ist vor allem der Schutz von weiten Feuchtgebieten, die als Rastplätze am Vogelzug dienen entscheidend – diese sollten auch frei von menschlicher Störung sein.
Um das Naturschauspiel “Kranichzug” im Herbst besser zu erfassen, haben wir eine Meldeplattform eingerichtet – Melden Sie uns Ihre beobachteten Kraniche!
Verbreitung
Der Kranich brütet in Norostdeuropa – von Skandinavien über Finland, das Baltikum, Polen, Tschechien bis in Teilen Nord- und Ostdeutschlands. Auch in Nordasien ist er als Brutvogel zu finden. In Österreich gibt es aktuell nur einen Brutnachweis in Niederösterreich. Zur Zugzeit im Herbst ist er jedoch regelmäßig in großen Trupps über Österreich zu beobachten.

Eigenschaften
- Familie
- Kraniche (Gruidae)
- Gattung
- Grus
- Zugverhalten
- Zugvogel
- Überwinterungsort
- Mittelmeerraum
- Länge
- 50 – 55 cm
- Spannweite
- 180 – 245 cm
- Gewicht
- 4500 – 7000 g
- Höchstalter EURING
- 27 Jahre
- Brutort
- Nest am Boden, oft in sehr feuchten und nassen Gelände
- Jahresbruten
- 1
- Gelegegröße
- 1 – 3 Eier
- Brutdauer
- 28 – 31 Tage
- Nestlingszeit
- Nestflüchter, nach 65-70 Tagen flugfähig
