Nachtreiher

Nycticorax nycticorax

Status

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regelmäßiger Brutvogel

Bestandstrend

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Zunehmend

Rote Liste (AT)

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Stark gefährdet

Bestandszahl

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53 – 85 Brutpaare

Ampelliste

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Gelb

Rote Liste (weltweit)

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Least concern (LC)

Wie erkenne ich einen Nachtreiher?

Der Nachtreiher ist ein mittelgroßer Reiher mit einem kompakten Körperbau und einem kurzen Hals. Die adulten Vögel haben eine markante schwarze Kappe und einen schwarzen Rücken, während die Flügel und der Schwanz grau sind. Das Gefieder an der Unterseite ist weiß bis hellgrau. Die Augen sind relativ groß und leuchtend rot, was dem Nachtreiher einen durchdringenden Blick verleiht. Jungvögel (Jugendkleid und im 1. Sommer) unterscheiden sich deutlich durch ihr braunes, gesprenkeltes Gefieder und ihre zu Anfangs gelben Augen. Im zweiten Jahr werden sie sie den vollausgefärbten Adulten schon sehr ähnlich, sind aber generell dunkelfärbiger und weniger kontrastreich als die nach dem dritten Jahr voll ausgefärbten Individuen.

Wird häufig verwechselt mit

Adulte Nachtreiher sind kaum mit anderen Vogelarten zu verwechseln. Ihre charakteristische Körperhaltung und der dunkle Rücken könnten allenfalls an die Zwergdommel erinnern, mit der sie diese Merkmale teilen.

Stimme

Der Flugruf , den man meist in der Dämmerung hört, erinnert an einen Frosch, ein lautes mehr oder weniger krächzendes „Quack“ oder „Wack“.. Auch in der Brutkolonie sind Nachtreiher zu hören, dann aber weitaus heisere Rufe wie z. B. „guwock, guwock“.

Lebensraum

Der Nachtreiher bewohnt in Mitteleuropa vor allem Auenlandschaften, Feuchtgebiete und stehende Gewässer mit dichtem Schilf- und Uferbewuchs. Er brütet in Kolonien, oft in Bäumen oder Sträuchern nahe am Wasser, und ist auf strukturreiche Lebensräume angewiesen, die Schutz und Nahrung bieten.

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Nahrung

Der Nachtreiher frisst Amphibien, Fische, Insekten und deren Larven. Auch Kaulquappen, Würmer oder sogar Mäuse werden verspeist.

Verhalten

Der Nachtreiher macht seinem Namen alle Ehre, er ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber kann man ihn gut versteckt am Schlafplatz in Bäumen oder im Schilf entdecken. Der Koloniebrüter entfernt sich während der Brutzeit bei der Nahrungssuche 10 bis maximal 20 Kilometer vom Nestplatz. Beim Nachtreiher kommt es abseits der traditionellen Brutplätze gelegentlich zu isolierten Einzelbruten, die leicht übersehen werden können.

Haben Sie das gewusst?

"Dort wo Nachtreiher brüten, brüten auch andere Reiher und Wasservögel."

Florian Billinger, MSc.

Fachbereich Naturschutz

Was kann ich tun?

Um den Nachtreiher zu schützen, müssen geeignete Habitate vor Zerstörung und Störung während der Brutzeit geschützt werden.

Verbreitung

In Österreich brütet der Nachtreiher nur lokal, mit der größten Kolonie in der Reichersberger Au am Unteren Inn. Weitere Kolonien befinden sich z. B. im Schilfgürtel des Neusiedler Sees und am Rohrbacher Teich. In den March-Thaya-Auen kommt es seit 1996 nur noch sporadisch zu vereinzelten Brutversuchen. Abseits der traditionellen Brutplätze kommt es gelegentlich zu isolierten Einzelbruten, die leicht übersehen werden können.

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften

Familie
Reiher (Ardeidae)
Gattung
Nachtreiher (Nycticorax)
Zugverhalten
Langstreckenzieher
Überwinterungsort
Afrika
Länge
55 – 65 cm
Spannweite
105 – 112 cm
Gewicht
500 – 800 g
Höchstalter EURING
21 Jahre 9 Monate
Brutort
In Gebüsch und hohen Bäumen; auch in Röhricht (Koloniebrüter)
Jahresbruten
1 (selten 2)
Gelegegröße
3 – 5 Eier
Brutdauer
21 – 23 Tage
Nestlingszeit
20 – 30 Tage

Publikationen

Egretta

Unsere wissenschaftliche Zeitschrift mit ökologischen und faunistischen Beiträgen über die Vogelwelt Österreichs und Mitteleuropas. Kostenlos für Mitglieder auf Wunsch (Zusendung digital od. per Post)

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.