Reiherente
Aythya fuligula




Reiherente-Ruf
Status
regelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Zunehmend
Rote Liste (AT)
Nicht gefährdet
Bestandszahl
700 – 1.400 Brutpaare
Ampelliste
Grün
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich eine Reiherente?
Die Männchen der Reiherente haben im Prachtkleid ein auffälliges schwarz-weißes Federkleid, wobei Kopf, Brust und Rücken schwarz, die Flanken und der Bauch weiß sind. Besonders charakteristisch ist der lange, herabhängende Schopf am Hinterkopf der Männchen. Im Schlichtkleid sind die Männchen ähnlich gefärbt, wobei die schwarzen Partien einen Braunstich aufweisen und auch die Flanken bräunlich gefärbt sind. Weibchen sind recht einfarbig dunkelbraun mit helleren Flanken und zeigen ebenfalls den charakteristischen Schopf, der jedoch kürzer aber zumeist deutlich zu erkennen ist. In ihrer Erscheinung wirkt die Ente klein und gedrungen mit vergleichsweise schlankem Hals und großem Kopf. Weitere auffallende Merkmale sind die leuchtend gelben Augen (bei Weibchen etwas dunkler), der graublaue Schnabel mit schwarzer Schnabelspitze sowie ein im Flug sehr gut sichtbarer weißer, breiter Flügelstreif.
Wird häufig verwechselt mit
Die Reiherente kann mit einigen anderen Tauchentenarten verwechselt werden. Dem Weibchen ähnlich sieht die Moorente, die ebenfalls einen recht kompakten Körperbau hat und recht einfärbig braun gezeichnet ist. Das Gefieder der Moorente ist jedoch deutlich rotbraun gefärbt und zeichnet sich durch leuchtend weiße Unterschwanzdecken aus. Die Augen der Männchen der zudem deutlich selteneren Moorente sind im Gegensatz zu denen der Reiherente leuchtend weiß. Auch die Weibchen der Tafelente können bei flüchtigem Hinsehen dem Weibchen der Reiherente ähnlich erscheinen, sie unterscheiden sich jedoch durch das rotbraune Kopfgefieder und den deutlich grauen Körper. Im Winter sind Reiherenten oft mit anderen Enten vergesellschaftet. Wichtig ist, auf die charakteristischen Merkmale der Reiherente zu achten, wie den langen Schopf und das kontrastreiche schwarz-weiße Federkleid bei den Männchen. Gerade in den Wintermonaten sind in Österreich auch weitere Tauchentenarten anwesend, welche mit der Reiherente verwechselt werden können. So z.B. die sehr ähnliche Bergente (ein nordeuropäischer Brutvogel), welche jedoch größer ist, keinen Schopf aufweist und zudem durch einen gräulich gefärbten Rücken (sowohl Männchen als auch Weibchen) erkennbar ist.
Stimme
Die Reiherente ist normalerweise sehr leise. Wenn sie sich doch akustisch bemerkbar macht, äußert sie ein knarrendes "karr, karr, …".
Lebensraum
Die große Bandbreite an Brutlebensräumen der Reiherente umfasst natürliche Seen und Teiche, Stauseen, Schotter- und Fischteiche. Bevorzugt werden Gewässer mit dichter Ufervegetation oder Inseln, welche als Brutplätze dienen und ausreichend großer freier Wasserfläche. Wichtig sind eine gute Nahrungsverfügbarkeit, ein hoher Anteil nicht zu tiefer Gewässerabschnitte sowie nicht zu stark verkrautete Gewässer.
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Nahrung
Auf dem Speiseplan dieser Tauchente stehen Schnecken, Insekten, Krebstierchen, Pflanzen, Wurzeln, Sämereien, kleine Fischchen und heimische Muscheln. Bevorzugt stationäre, wenig bewegliche Beutetiere.
Verhalten
Oft tauchen Reiherenten, um an den Boden von Gewässern zu gelangen und dort nach Nahrung zu suchen. Sie sind bekannt für ihre Fähigkeit, tief und lange zu tauchen, was ihnen erlaubt, in verschiedenen Schichten des Wassers nach Nahrung zu suchen. Im Winter sind Reiherenten in sehr großen Gruppen unterwegs, oft mischen sich auch andere Entenarten wie z. B. Tafelenten oder Bergenten darunter. Auch als Durchzügler im Frühling und Herbst sind sie an Gewässern häufig zu sehen.
Haben Sie das gewusst?
"Der höchste Brutnachweis in Österreich gelang in Salzburg auf 1.911 m Seehöhe."
Marcus Weber
Fachbereich Naturschutz
Was kann ich tun?
Der Schutz von Feuchtgebieten mit entsprechender Ufervegetation hat für die Reiherente höchste Priorität. Wir von BirdLife Österreich setzen uns gezielt für die Reiherente ein, beispielsweise im Projekt „Stillgewässer in Österreich: Langfristige Entwicklungen und deren Bedeutung für die Vogelwelt“ (2024-2025).
Verbreitung
Das Verbreitungsbild zeigt dichte Brutvorkommen in Regionen mit stehenden oder langsam fließenden Gewässern wie Stauseen, Schotterteichen, Seen und Teichen. Bedeutende Vorkommen in Österreich liegen z.B. am Unteren Inn, im oberösterreichischen Zentralraum, entlang der Flüsse Traun, Enns und Donau, im Waldviertel sowie im Klagenfurter Becken. Vor allem außerhalb des Alpenraums zeigt die Ar Arealverluste, die auf Lebensraumverschlechterungen zurückzuführen sein dürften.
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften
- Familie
- Entenvögel (Anatidae)
- Gattung
- Aythya
- Zugverhalten
- Kurzstreckenzieher, Teilzieher
- Überwinterungsort
- Mittel-, West-, Südeuropa, Südwestskandinavien, Nordafrika, Vorder- und Südasien
- Länge
- 40 – 47 cm
- Spannweite
- 67 – 73 cm
- Gewicht
- 500 – 1000 g
- Höchstalter EURING
- 45 Jahre 3 Monate
- Brutort
- Nahe am oder im Wasser, dichte Bodenvegetation, offene kleine Inseln
- Jahresbruten
- 1
- Gelegegröße
- 6 – 11 Eier
- Brutdauer
- 23 – 28 Tage
- Nestlingszeit
- Nestflüchter; 45 – 50 Tage
Podcast
Publikationen

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.