Stockente
Anas platyrhynchos




Status
teilweise heimisch
Bestandstrend
Unbekannt
Rote Liste (AT)
Nicht gefährdet
Bestandszahl
15.000 – 25.000 Brutpaare
Ampelliste
Grün
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich eine Stockente?
Der Erpel hat im Prachtkleid einen metallisch glänzenden grünen Kopf, einen weißen Halsring und eine kastanienbraune Brust, während das Weibchen (Ente) ein unauffälligeres braun gesprenkeltes Gefieder besitzt. Der Erpel zeigt im Prachtkleid zudem am Bürzel aufwärts gebogene, schwarze „Erpellocken“. Im Schlichtkleid ähnelt der Erpel dem Weibchen, ist jedoch am gelben Schnabel und den sanften Lautäußerungen zu unterscheiden. Beide Geschlechter haben einen blauen Flügelspiegel, der im Flug besonders auffällt. Stockenten verpaaren sich in den städtischen Bereichen oftmals mit Hausenten, wodurch farblich bunt gemischte Enten (Hybriden) entstehen. Dabei handelt es sich nicht um eine eigene Vogelart.
Wird häufig verwechselt mit
Stockenten Männchen im Prachtkleid sind nicht mit anderen Vogelarten zu verwechseln. Die Weibchen hingegen laufen Gefahr, mit der weiblichen Schnatterente verwechselt zu werden. Diese haben allerdings einen großen weißen Spiegel und einen orangen Schnabel mit einem schwarzen First. Auch weibliche Spießenten sowie Krick- und Knäkente sind mit der Stockente zu verwechseln.
Stimme
Zur Brutzeit ruft das Weibchen laut „Waak waak waak“. Das Männchen ruft „rähb“ langsam und gedämpft das ganze Jahr über. Bei Erregung oder Antwort auf ein anderes Individuum hört man oft ein gackerndes „Queggeggeggeg…“. Beim Gesellschaftsspiel vor allem im Juni und September ist der „Grunzpfiff“ typisch, der aus einem hohen „fihb“ oder „fihbib“ besteht. Die Stockente ist auch im Flug nicht lautlos, das Fluggeräusch wird als „singend“ beschrieben.
Lebensraum
Die Stockente besiedelt jegliche Art von Still- und Fließgewässern, beinahe ungeachtet von Größe, Höhenlage oder menschlicher Beeinflussung, so werden beispielsweise auch kleinere städtische Teiche bewohnt. Auch in der Brutplatzwahl ist die Art wenig anspruchsvoll, dichte Ufervegetation wird genauso angenommen wie Wiesen, Felder, Hecken, Greifvogelnester oder gar städtische Balkone.
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Nahrung
Die Stockente ernährt sich saisonal sehr unterschiedlich. Am Speiseplan stehen Pflanzen vom Ufer oder Wasser, Sämereien wie z. B. von Gräsern, Knöterich-Arten, Binsen, aber auch Früchte, Wurzelknöllchen, Larven und Puppen von Insekten, Amphibienlaich, Käfer oder sogar Fischbrut. Brot und andere menschliche Nahrung sind keine geeignet Nahrung für Stockenten.
Verhalten
Stockenten sind gesellige Vögel, die oft in Gruppen anzutreffen sind. Während der Brutzeit verteidigen die Männchen ihr Revier aggressiv gegen Eindringlinge. Außerhalb der Brutzeit sind sie jedoch weniger territorial und versammeln sich in größeren Schwärmen, um gemeinsam nach Nahrung zu suchen. Junggesellen-Trupps sind keine Seltenheit.
Haben Sie das gewusst?
"Klimaveränderungen, verbunden mit dem Verlust von Feuchtgebieten durch Entwässerung, Intensivierung und Torfabbau, gelten als Hauptursachen für den europäischen Bestandstrend von Minus 56% seit 1980."
Marcus Weber
Fachbereich Naturschutz
Was kann ich tun?
Brot ist kein artgerechtes Futter und kann für Wasservögel sogar den Tod bedeuten. Durch die unnatürlich großen Vogel-Ansammlungen, die bei bekannten Futterplätzen wie z. B. an der Promenade in Gmunden in Oberösterreich oder an der Donauinsel in Wien entstehen, können Seuchen und Vogelkrankheiten viel leichter übertragen werden. Auch bei extremer Kälte im Winter können Wasservögel ohne menschliche Hilfe überleben. Denn heimische Wasservögel wie Stockenten sind an die Witterung und die Nahrungsverhältnisse im Winter von Natur aus angepasst.
Brüten Stockenten auf Ihrem Balkon oder in Ihrem Innenhof ohne Zugang zu einem größeren Gebiet, rufen Sie bitte die nächste Wildtierstation um Hilfe, um die Tiere fachgerecht umzusiedeln.
Verbreitung
Die Hauptverbreitung liegt in den Niederungen, wobei 89 % aller Brutnachweise unter 600 m Seehöhe registriert wurden und lediglich 3 % über 1.000 m liegen. Der höchste Brutnachweis wurde am Essersee in Salzburg auf 2.100 m erbracht, und über 2.000 m gibt es insgesamt noch drei weitere Brutnachweise.
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften
- Familie
- Entenvögel (Anatidae)
- Gattung
- Anas
- Zugverhalten
- Teilzieher
- Überwinterungsort
- Dauervorkommen; teilweise Zug bis zur Mittelmeerküste oder Nord-Afrika
- Länge
- 50 – 65 cm
- Spannweite
- 81 – 98 cm
- Gewicht
- 750 – 1575 g
- Höchstalter EURING
- 26 Jahre
- Brutort
- am Boden, im Schilf, auf Wurzelstöcken, Balkone
- Jahresbruten
- 1
- Gelegegröße
- 7 – 13 Eier
- Brutdauer
- 27 – 28 Tage
- Nestlingszeit
- Nestflüchter; verlassen Nest ab Tag 1
Publikationen

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.