Tafelente

Aythya ferina

Status

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regelmäßiger Brutvogel

Bestandstrend

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Abnehmend

Rote Liste (AT)

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Stark gefährdet

Bestandszahl

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40 – 90 Brutpaare

Ampelliste

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Rot

Rote Liste (weltweit)

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Least concern (LC)

Wie erkenne ich eine Tafelente?

Die Tafelente ist eine mittelgroße Tauchente mit rundlicher Statur. Das Männchen hat einen kastanienbraunen Kopf, eine schwarze Brust und ein schwarzes Hinterteil, während der Rücken und die Flanken grau-weiß meliert sind. Die Augen sind leuchtend rot und der Schnabel ist dunkelgrau, wobei im Prachtkleid ein helles Band den Schnabel ziert. Das Weibchen ist insgesamt unscheinbarer gefärbt, mit einem braun-grauen Körper und etwas hellerem Kopf. Die Augen sind dunkelrot bis braun, je nach Lichteinfluss. Den Schwanz hält die Tafelente meist nach unten.

Wird häufig verwechselt mit

In Österreich wird die Tafelente am häufigsten mit der Kolbenente verwechselt, da die Männchen beider Arten einen roten Kopf und rote Augen besitzen. Jedoch weist die Kolbenente eine deutlich andere Körperstatur auf und hat einen fuchsroten statt kastanienbraunen Kopf. Eine weitere Arte, welche zur Verwechslung einlädt ist die Moorente, welche sich jedoch durch das Fehlen eines grau-weiß melierten Rückens und ihre weißen Augen deutlich unterscheiden lassen. Weibliche und juvenile Tafelenten ähneln zudem den Weibchen der Bergente, die in Österreich nur im Winter auftritt. Vereinzelt können auch hybride Enten beobachtet werden, z.B. Kolbenenten-Tafelenten, Tafelenten-Moorenten und Tafelenten-Reiherenten.

Stimme

Die Tafelente ist meist sehr still. Der Erpel balzt mit einem pfeifenden Laut, der etwa wie „aaOOOHAAA“ klingt, oder mit kurzen Pfiffen „ki ki ki ki“. Das Weibchen gibt im Flug einen Ruf von sich, der wie „bree-ah“ klingt.

Lebensraum

Zur Brutzeit sind Tafelenten auf Binnengewässer mit ausreichend offener Wasserfläche und gut ausgebildeter Ufervegetation angewiesen. Am Vogelzug sowie im Winter sind sie auch auf langsam fließende Gewässer, Stauseen und Fischteiche anzutreffen.

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Nahrung

Die Tafelente frisst Pflanzen, Insekten, Mückenlarven, Krebstiere aber auch kleine Fische – je nach Angebot pflanzlich oder tierisch.

Verhalten

Als Tauchente sucht die Tafelente am Gewässerboden nach Futter. Daher ist sie auch auf seichte Gewässer angewiesen. Sie ist sehr oft mit Reiherenten vergesellschaftet.

Haben Sie das gewusst?

„Die Tafelente wurde früher gerne verspeist, darauf deutet schon ihr deutscher Name hin. Der lateinische Name ferina bedeutet sogar „Wildbret“. Der Bestand ist innerhalb der letzten drei Jahrzehnte um 80 bis 90 % zurückgegangen. Als Ursachen dafür wird aber weniger die Jagd, sondern vielmehr die Verschlechterung ihres Lebensraums sowie eine Verringerung des Nahrungsangebots durch die Reduktion der in Fischteichen eingesetzten Futter- und Düngemittel genannt.“

BirdLife Mitarbeiter Johannes Hohenegger.

Johannes Hohenegger

Fachbereich Naturschutz

Was kann ich tun?

Begrüßen Sie Renaturierungsmaßnahmen! Um den negativen Bestandstrend der Tafelente umzukehren, müssen Gewässer wiederhergestellt und bestehende unter Schutz gestellt werden.

Verbreitung

Im Österreichischen Brutvogelatlas (2013 – 2018) zeigen nur etwa 20 Gewässer österreichweit ein regelmäßiges Brutvorkommen. Abseits des größten Vorkommens im Seewinkel brütet die Art z. B. an den Güssinger Fischteichen im Burgenland, am Schönauer Teich und in den Marchauen in Niederösterreich. Sehr interessant: Alle Brutplätze liegen unterhalb von 600 m Seehöhe, die Höchstgelegenen sind jene im Waldviertel.

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften

Familie
Entenvögel (Anatidae)
Gattung
Eigentliche Enten (Anas)
Zugverhalten
Überwiegend Zieher
Überwinterungsort
Südeuropa, Afrika
Länge
42-58 cm
Spannweite
72 – 82 cm
Gewicht
900 – 1100 g
Höchstalter EURING
22 Jahre
Brutort
Nahe am Wasser; auf festem aber auch feuchten Untergrund; auch Schwimmnest
Jahresbruten
1
Gelegegröße
7 – 11 Eier
Brutdauer
24 – 28 Tage
Nestlingszeit
Nestflüchter; 50 – 56 Tage

Publikationen

Egretta

Unsere wissenschaftliche Zeitschrift mit ökologischen und faunistischen Beiträgen über die Vogelwelt Österreichs und Mitteleuropas. Kostenlos für Mitglieder auf Wunsch (Zusendung digital od. per Post)

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.