Wasserralle

Rallus aquaticus

Status

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regelmäßiger Brutvogel

Bestandstrend

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Abnehmend

Rote Liste (AT)

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Nicht gefährdet

Bestandszahl

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1.500 – 2.800 Brutpaare

Ampelliste

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Grün

Rote Liste (weltweit)

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Least concern (LC)

Wie erkenne ich eine Wasserralle?

Die Wasserralle ist eine mittelgroße Ralle mit einer Körperlänge von etwa 23-26 cm. Ihr Gefieder ist auf der Oberseite braun und schwarz gestreift, während die Unterseite grau-blau gefärbt ist. Auffällig sind die gebänderten Flanken. Der lange, vorwiegend rote Schnabel und die rotbraunen Augen verleihen der Wasserralle ein unverwechselbares Aussehen. Ihre Beine und Füße sind grau-rosa bis olivgrün, was ihr in ihrem bevorzugten Lebensraum – den dichten Schilfzonen von Feuchtgebieten – hervorragende Tarnung bietet.

Wird häufig verwechselt mit

Aufgrund ihres langen Schnabels ist eine Verwechslung mit anderen heimischen Rallen, wie z. B. des Kleinen Sumpfhuhns, dem Tüpfelsumpfhuhn oder dem Zwergsumpfhuhn unwahrscheinlich. Das Teichhuhn, das in ähnlichen Lebensräumen vorkommt, weist ebenfalls einen roten Schnabel auf, allerdings ist dieser weitaus kürzer und es trägt kein Braun im Gefieder.

Stimme

Ihr ferkelähnliches Quieken sowie die stöhnenden Rufe haben der Wasserralle ihren Spitznamen „Schilfschwein“ beschert. Wie viele Rallenarten hat sie ein großes Lautrepertoire. Darunter fallen u.a der laute Balzgesang des Männchens aus durchdringenden „kip“-Rufrufreihen, sowie der Weibchengesang , der nach mehreren kurzen höher klingenden „tip“- Rufen in einem längeren geräuschhaften Klang endet.

Lebensraum

Die Wasserralle besiedelt fast ausschließlich seicht überschwemmte Röhrichte in den Verlandungszonen von stehenden Gewässern, die eine dichte Knickschicht aus niedergebrochenem Pflanzenmaterial aufweisen.

Haben Sie das gewusst?

"Im Gegensatz zu vielen anderen Vogelarten hat die Wasserralle von den niedrigen Wasserständen und der teilweisen Aufgabe der Schilfbewirtschaftung am Neusiedler See profitiert."

Dr. Michael Dvorak

Fachbereich Naturschutz

Nahrung

Auf dem Speiseplan stehen Würmer, Insekten, Spinnen und auch kleine Fische und Amphibien.

Verhalten

Unauffällig und vorsichtig bewegen sie sich hauptsächlich im dichten Uferbewuchs und kommunizieren durch charakteristische Rufe. Diese Meister des Verbergens zeigen sich im Winter gelegentlich außerhalb ihrer schützenden Vegetation. Bei Gefahr heben sie rasch ab, um sofort im dichten Schilf wieder Deckung zu suchen.

Was kann ich tun?

Durch die Degradierung bzw. die Zerstörung von Feuchtgebieten gingen unzweifelhaft Lebensräume für die Wasserralle verloren. Umso wichtiger ist die Renaturierung von ehemaligen Feuchtgebieten. In Niederösterreich haben wir mehrere Flächen u. a. für die Wasserralle durch Entbuschungen aufgewertet. Auch durch den Kauf zweier Feuchtflächen in Niederösterreich (Harmanschlag und Lange Luss) und einer in der Steiermark (Hartberger Gmoos) versuchen wir die Wasserralle nachhaltig zu unterstützen. Helfen Sie mit!

Unsere Vögel brauchen Sie!

Ihre Spende hilft, bedrohte Arten zu schützen und Lebensräume zu bewahren.

Verbreitung

Das größte österreichische Vorkommen befindet sich am Neusiedler See. Im Vergleich dazu sind alle anderen Vorkommen deutlich kleiner, wie z. B. an den Innstauseen in Oberösterreich oder im Weidmoos in Salzburg.

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften

Familie
Rallen (Aves)
Gattung
Rallus
Zugverhalten
Standvogel in West- und Südeuropa, Kurzstreckenzieher
Überwinterungsort
Süd- und Westeuropa, selten Mitteleuropa
Länge
23 – 28 cm
Spannweite
38 – 45 cm
Gewicht
88 – 190 g
Höchstalter EURING
21 Jahre 11 Monate
Brutort
Nahe am oder im Wasser im Röhricht; hochwassersichere trockene Bereiche
Jahresbruten
1 – 2
Gelegegröße
6 – 11 Eier
Brutdauer
19 – 22 Tage
Nestlingszeit
14 Tage

Publikationen

Egretta

Unsere wissenschaftliche Zeitschrift mit ökologischen und faunistischen Beiträgen über die Vogelwelt Österreichs und Mitteleuropas. Kostenlos für Mitglieder auf Wunsch (Zusendung digital od. per Post)

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.