Zwergdommel

Ixobrychus minutus

Status

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regelmäßiger Brutvogel

Bestandstrend

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Abnehmend

Rote Liste (AT)

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Gefährdet

Bestandszahl

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400 – 600 Brutpaare

Ampelliste

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Gelb

Rote Liste (weltweit)

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Least concern (LC)

Wie erkenne ich eine Zwergdommel?

Das adulte Zwergdommel-Männchen zeichnet sich durch eine überwiegend schwarze Oberseite und einen schwarzen Scheitel aus, während das übrige Gefieder grau bis beige gefärbt ist. In der Paarungszeit zeigt sich der Schnabel in einem leuchtenden Orangerot, außerhalb dieser Zeit ist er grün bis gelb. Das Weibchen besitzt ebenfalls einen schwarzen Scheitel, aber ihre Oberseite ist braun-schwarz gestreift. Im Flug erkennt man bei beiden Geschlechtern ein helles Feld an den Armdecken.

Wird häufig verwechselt mit

Aufgrund von Lebensraum und Lebensweise ist die Zwergdommel am ehesten mit dem Nachtreiher zu verwechseln. Nach einem genauen Blick auf das Gefieder, sind die Unterschiede jedoch deutlich zu erkennen. Weitaus größer (doppelt so groß) aber auch ähnlich in der Flug-Silhouette ist die Rohrdommel.

Stimme

Der Gesang ist ein einsilbiges, dumpfer mehr oder weniger grunzendes "woa", das monoton aus dem Schilf tönt. Manchmal erinnert es an bellende Rehböcke, manchmal an Froschlaute. Der Flugruf ist ein deutliches, nasales, mehr oder weniger schnelles "Keckern".

Lebensraum

Die Zwergdommel nutzt als Brutlebensraum sowohl natürliche als auch künstliche, stehende oder langsam fließende Gewässer. Wichtig ist dabei, dass diese von dichter Ufervegetation aus Schilf- oder Rohrkolbenbeständen sowie einzelnen Büschen umgeben sind. Die Größe des Gewässers ist dabei von eher geringer Bedeutung.

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Nahrung

Auf dem Speiseplan der Zwergdommel stehen Fische, Amphibien wie Frösche und Molche, größere Wasserinsekten und Schnecken.

Verhalten

Die Zwergdommel lebt sehr versteckt, ist aber immer wieder am Schilfrand zu beobachten. Bei der Jagd nach Beute klettert die Zwergdommel auf eine Ansitzwarte, oft auf einen Schilfhalm oder einen Ast in der Nähe vom Gewässer.

Haben Sie das gewusst?

"Wie die Rohrdommel auch nimmt die Zwergdommel bei Bedrohung eine "Pfahlstellung" ein, bei der sie ihren Körper ganz gerade aufrichtet. Sie strecken dabei den Hals und halten den Schnabel in die Höhe, so verschmelzen sie optisch mit dem Lebensraum Schilf."

Priv.-Doz. Dr. Erwin Nemeth

Fachbereich Naturschutz

Was kann ich tun?

Um der Zwergdommel zu helfen, müssen Feuchtgebiete mit intakten Schilfflächen erhalten werden.

Verbreitung

In Österreich liegt der Verbreitungsschwerpunkt der Art vor allem im Osten und Süden des Landes. Im Nördlichen Alpenvorland scheint sie auch in passenden Lebensräumen nur selten vorzukommen. Den Alpenraum meidet die Zwergdommel.

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften

Familie
Reiher (Ardeidae)
Gattung
Botaurus
Zugverhalten
Langstreckenzieher
Überwinterungsort
Afrika
Länge
33 – 38 cm
Spannweite
52 – 58 cm
Gewicht
100 – 150 g
Höchstalter EURING
13 Jahre 1 Monat
Brutort
Nahe am Wasser, im Schilf, Gebüsch oder Kopfweiden
Jahresbruten
1 (selten 2)
Gelegegröße
5 – 6 Eier
Brutdauer
17 – 19 Tage
Nestlingszeit
17 – 18 Tage

Podcast

Publikationen

Egretta

Unsere wissenschaftliche Zeitschrift mit ökologischen und faunistischen Beiträgen über die Vogelwelt Österreichs und Mitteleuropas. Kostenlos für Mitglieder auf Wunsch (Zusendung digital od. per Post)

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.