Gänsesäger

Mergus merganser

Gänsesäger-Ruf

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Status

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regelmäßiger Brutvogel

Bestandstrend

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Zunehmend

Rote Liste (AT)

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Gefährdet

Bestandszahl

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350 – 480 Brutpaare

Ampelliste

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Grün

Rote Liste (weltweit)

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Least concern (LC)

Wie erkenne ich einen Gänsesäger?

Der Gänsesäger ist ein großer und schlanker Entenvogel mit einem langen Hals und einem schmalen, rötlich gefärbten Schnabel, der an der Spitze einen deutlichen Haken aufweist. Die Männchen haben ein schwarz-weißes Gefieder mit schwarz bis grünlich glänzendem Kopf. Die Unterseite ist beim Männchen großteils weiß und nimmt im Winter eine lachsfarbene bzw. gelbliche Tönung an. Die Iris ist bei adulten Männchen dunkel. Die Weibchen haben eine graue Ober- und Unterseite, einen weißen Spiegel sowie einen scharf abgesetzten, braunen Kopf mit weißem Kinn. Der Schopf ist kompakt und hängt vom Hinterkopf herab. Jungvögel haben einige Ähnlichkeiten mit dem Kleid der Weibchen (z. B. brauner Kopf und helles Kinn), jedoch ist das braune Gefieder matter, der Zügel gestreift und der Schopf kürzer.

Wird häufig verwechselt mit

Der Gänsesäger wird oftmals mit dem etwas kleineren Mittelsäger verwechselt, dieser tritt in Österreich jedoch nur als Durchzügler und Wintergast auf. Sein roter Schnabel ist etwas breiter und verfügt über einen deutlichen Haken an der Spitze. Der Federschopf ist darüber hinaus weniger strähnig und ordentlicher, während er beim Mittelsäger kurz und zweiteilig ist. Außerdem sind die weißen Flügelfedern beim Mittelsäger durch schwarze Striche geteilt, während sie beim Gänsesäger durchgehend weiß sind.

Stimme

Der charakteristische Balzruf des Männchens ist ein leises „uig-a“ mit nach oben gestrecktem Kopf. Die Quaklaute sind entweder ein „küuuurp“ oder „drüüü-dro“. Das Weibchen antwortet mit einem „aik-aik“, „karr karr“ oder auch mit erregten „kokokokok…“-Reihen. Die Jungen werden mittels gutturalem „kro kro…“ gelockt. Während des Flugs und bei Gefahr ertönt ein hartes „karrr“.

Lebensraum

Der Gänsesäger bewohnt Flüsse und Seen mit Baumbeständen und ausreichendem Nahrungsangebot. In Teilen Mitteleuropas kommt er auch an Küsten, in Parkanlagen, auf Campingplätzen oder in der Nähe einzelner Häuser vor.

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Nahrung

Der Gänsesäger ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen (< 10 cm) – wobei schlanke Fische (wie z. B. Aale) auch länger sein können. Wenn vorhanden, frisst er auch Krebse (z. B. Krebstiere). Jungvögel ernähren sich zusätzlich von Wasserinsekten.

Verhalten

Der Gänsesäger ist ein überwiegend nachtaktiver Vogel, der seine Nahrung am liebsten früh morgens oder spät abends sucht. Dabei späht er seine Beute mit untergetauchtem Kopf aus. Ein Tauchgang dauert bis zu 30 Sekunden und kann bis in Tiefen von zehn Metern reichen.

Haben Sie das gewusst?

„Der Gänsesäger ist besonders auf die visuelle Jagd nach Fischen in Fließgewässern spezialisiert. Daher spielen Seen als Brutlebensraum für den Gänsesäger eine untergeordnete Rolle.“

Florian Billinger

Fachbereich Naturschutz

Was kann ich tun?

Um den Gänsesäger zu schützen, müssen geeignete Habitate vor Zerstörung und Störung während der Brutzeit bewahrt werden. Ein geeignetes Mittel hierfür ist die Etablierung und Einhaltung von Ruhezonen in Brut- und Mausergewässern. Darüber hinaus stellt bleihaltige Munition eine ernsthafte Gefahr für den Bestand der Gänsesäger und anderer Wasservögel dar. Aus diesem Grund bitten wir um Unterstützung der Petition gegen Bleimunition.

Verbreitung

Der Gänsesäger besiedelt in Österreich alle Großlandschaften mit Ausnahme des zentralen Teils der Zentralalpen. Entsprechend dem Gewässerangebot liegt der Schwerpunkt des Brutvorkommens entlang der Flüsse des nördlichen Alpenvorlands. Der Gänsesäger kommt vor allem im Bereich zwischen 200–400 m Seehöhe vor; der höchstgelegene Brutplatz liegt auf 960 m an einem kleinen Stausee im Karwendel/Tirol. Die meisten Brutpaare befinden sich derzeit in Oberösterreich mit 170–250 Paaren.

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften

Familie
Entenvögel (Anatidae)
Gattung
Säger (Mergus)
Zugverhalten
Zieher, Teilzieher und Standvogel
Überwinterungsort
Afrika
Länge
58 – 66 cm
Spannweite
82 – 97 cm
Gewicht
898 – 2.160 g
Höchstalter EURING
14 Jahre 10 Monate
Brutort
kleine Höhlen (in Bäumen oder Felsen), in dichter Vegetation am Boden
Jahresbruten
1
Gelegegröße
8 – 12 Eier
Brutdauer
30 – 32 Tage
Nestlingszeit
1 – 2 Tage

Podcast

Publikationen

Atlas der Brutvögel Oberösterreichs

Atlas der Brutvögel Oberösterreichs

Ornithologische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum (Hrsg., 2020): Atlas der Brutvögel Oberösterreichs 2013-2018. – Denisia 44: 600 S. Preis: € 49,–

Dieses Vogelportrait ist im Rahmen des Projekts "Stillgewässer in Österreich" entstanden, das durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert wird.