Naturschutzpolitik

Bleimunition und -angelgewichte verbieten

DI Christof Kuhn31.01.2025
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Leider gefährdet Blei nach wie vor nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern auch Tiere und die Umwelt. Obwohl das giftige Schwermetall aus den meisten Bereichen unseres Lebens verbannt wurde, wird es in Jagd- und Sportmunition sowie in Angelgewichten nach wie vor verwendet. Wie zahlreiche Untersuchungen belegen, stellt dies ein unnötiges Risiko für uns Menschen und Millionen Vögel dar. Besonders dramatisch: Seltene Arten wie Bartgeier, Stein-, Kaiser- oder Seeadler sterben qualvoll an Bleivergiftungen, etwa durch Munitionsreste in Wildtierkadavern.

Um Blei endgültig zu verbannen, unterstützen wir von BirdLife Österreich die Petition von BirdLife Europe.

Dass man nicht aus Bleigeschirr essen soll, mussten schon die Römer am eigenen Körper erfahren. Bleirohre in der Trinkwasserversorgung müssen immer noch ausgetauscht werden, und aus Autotreibstoffen ist Blei längst verbannt. Geschossen und gefischt wird jedoch immer noch damit. Zwar ist Bleimunition in Feuchtgebieten EU-weit seit 2023 verboten, und in Österreich war die Verwendung schon seit 2012 eingeschränkt. Aber die ganze übrige Landschaft wird immer noch mit Blei aus Kugelgeschoßen und Schrotladungen verseucht, und Bleigewichte aus der Angelfischerei enden oft in Gewässern und Feuchtgebieten. In der Folge nehmen beispielsweise aasfressende Greifvögel Bleipartikel aus geschossenen Wildtieren mit ihrer Nahrung auf. Wasservögel wie Schwäne und Gänse schlucken Bleischrote und Angelgewichte anstelle von Steinen, die sie für ihre Verdauung bräuchten. Die Tiere versuchen dann mit den weichen Schwermetallteilen ihren Mageninhalt zu zerkleinern und reiben dabei toxische Partikel ab. Das Blei reichert sich in den Tieren über die Jahre an, schädigt die Nerven und andere Organe, und viele chronisch vergiftete Tiere sterben daran langsam und leidvoll.

Wie die Europäische Chemikalienagentur ECHA weiß , werden Jahr für Jahr EU-weit unfassbare 44.000 Tonnen Blei in die Umwelt freigesetzt, vor allem durch Sportschütz:innen, durch die Jagd und durch Angler:innen. Die ECHA schlug daher ein Verbot von Blei in Munition und Angelgewichten vor.

Von der EU-Kommission wird daher derzeit ein dementsprechendes Verbot der weiteren Ausbringung von Blei in unsere Umwelt vorbereitet und in den EU-Gremien diskutiert, freilich gegen erheblichen politischen Widerstand. Dabei sind technisch ebenbürtige Alternativen zur Bleimunition längst schon am Markt und der Umstieg ist machbar, wie mehrere Länder mit weitreichendem Verbot demonstrieren. BirdLife Europe hat daher mit weiteren Umweltorganisationen eine EU-weite Petition ins Leben gerufen. Je größer der Druck der Zivilgesellschaft, umso eher werden auch das von uns EU-Bürger:innen gewählte EU-Parlament und die Ressortminister:innen im EU-Rat für das Verbot stimmen.

Unsere Umwelt braucht Ihre Stimme gegen Blei in der Landschaft!

Bitte erzählen Sie Ihrer Familie und Ihren Freund:innen von dieser Petition und leiten Sie sie weiter!