Kuckuck

Cuculus canorus

Status

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regelmäßiger Brutvogel

Bestandstrend

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Unbekannt

Rote Liste (AT)

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Nicht gefährdet

Bestandszahl

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45.000 –70.000 Brutpaare

Ampelliste

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Grün

Rote Liste (weltweit)

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Least concern (LC)

Wie erkenne ich einen Kuckuck?

Der Kuckuck ist ein schlanker, mittelgroßer Vogel (32-36 cm Körpergröße) mit einer einprägsamen Gestalt: Der Schwanz ist lang und abgerundet, die spitzen, langen Flügel werden im Sitzen meist etwas hängen gelassen. Der Kopf ist relativ groß mit meist auffällig dickem Hals. Beide Geschlechter fallen durch die gesperberte (quergestreifte) Unterseite auf, wobei das Männchen eine fast ungezeichnet graue Brust und Kehle zeigt, das Weibchen hingegen in diesem Bereich ebenfalls gemustert ist. Oberseits ist das Männchen ungemustert graublau; bei den Weibchen gibt es zwei unterschiedliche Farbvarianten: eine graue Morphe, die dem Männchen bis auf die gebänderte Brust und Kehle sehr ähnlich sieht, sowie eine viel seltenere kastanienbraune Morphe. Im Flugbild erscheint der Kuckuck wie ein Pfeil, der Schnabel wird vorgestreckt, der lange Schwanz mit dem Rücken und Kopf in einer Ebene gehalten.

Wird häufig verwechselt mit

Sehr charakteristischer Vogel, doch kann er im Flug auf den ersten Blick mit einem Sperber, braune Weibchen auch mit einem Turmfalken verwechselt werden. Im Sitzen könnte man ihn eventuell für eine Taube (Türkentaube) halten – diese haben aber einen kleinen runden Kopf, der sich deutlich vom schlankeren Hals abhebt.

Stimme

Wie aus dem Vogellied „Kuckuck, Kuckuck ruft’s aus dem Wald“ bekannt ist, ruft der Kuckuck nach Rückkehr aus dem Winterquartier im April, Mai und Juni seinen Namen. Oftmals verfolgt das Männchen während der Balz das Weibchen, dabei wird ein ansteigendes „Guch-chä-chä-chä“ ausgerufen. Das Weibchen trillert bei Erregung.

Lebensraum

Das Brutgebiet des Kuckucks erstreckt sich nahezu über ganz Europa und Asien. Er ist ein Lebensraumgeneralist, das heißt, er kann unterschiedlichste Lebensräume wie Wälder, Moore, und Heiden besiedeln, verbreitet ist er z. B auch im Gebirge im Almbereich und an der Waldgrenze in Latschenbeständen. Die höchsten Dichten erreicht er in ausgedehnten Schilfgebieten, wo mit den Rohrsängern einige seiner bevorzugten Wirtsvögel brüten.

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Nahrung

Kuckucke ernähren sich hauptsächlich von großen Insekten wie Käfern, Libellen und Heuschrecken; besonders auffällig ist ihre Präferenz für haarige Raupen von Nachtfaltern, die gelegentlich in Massen auftreten und von den meisten anderen Vögeln gemieden werden.

Verhalten

Für eine Sache ist der Kuckuck bei uns bekannt: den Brutparasitismus. Schon kleine Kinder wissen, dass das Kuckucksweibchen seine Eier in fremde Nester legt. Tatsächlich ist er neben dem in Südeuropa vorkommenden Häherkuckuck, sowie dem im Nordwesten Russlands gerade noch Europa erreichenden Hopfkuckuck der einzige Brutparasit unseres Kontinents. Männliche Kuckucke stecken nach Ankunft im Brutgebiet ihre Reviere mit ihrem Gesang (=der berühmte Kuckucksruf) ab. Während diese stets mit Balz, Gesang, Paarung und dem Vertreiben anderer männlicher Kuckucke beschäftigt sind, suchen die Weibchen die meiste Zeit nach Nestern geeigneter Wirtsvögel. Bis zu etwa 25 Eier kann ein Kuckuck Weibchen in einer Brutsaison in fremde Nester schummeln. Das Zeitfenster, in dem sie ihre Eier legen können, ist schmal. Etwa 40 Arten werden regelmäßig parasitiert, Kuckuckseier wurden aber auch schon bei vielen anderen Arten hin und wieder entdeckt. Jedes Kuckucksweibchen ist auf eine einzige Wirtsvogelart spezialisiert, deren Eier täuschend ähnlich aussehen. Diese Anpassung wird mütterlicherseits vererbt ohne Einfluss der Gene des Männchens. Beliebte Wirte sind z. B. Rohrsänger, Rotkehlchen, Rotschwänze, Bachstelze, Zaunkönig, Heckenbraunelle oder Wiesenpieper. Vögel, die ihre Jungen mit Samen statt mit Insekten füttern, wie z.B. Girlitz und Hänfling kommen nicht in Frage, da der Jungkuckuck Insekten als Nahrung braucht.

Haben Sie das gewusst?

"Europaweit hat der Kuckucks-Bestand um ein Drittel in den letzten 40 Jahren abgenommen! In Österreich ist der Bestand seit 1998 um ein Viertel gesunken."

Social Media Managerin

Lisa Lugerbauer, BA

Digitale Kommunikation

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Verbreitung

Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften

Familie
Kuckucke (Cuculidae)
Gattung
Kuckucke (Cuculus)
Zugverhalten
Zugvogel
Überwinterungsort
Afrika; hauptsächlich südlich des Äquators
Länge
32–34cm
Spannweite
55–60cm
Gewicht
110–140g
Höchstalter EURING
12 Jahre
Brutort
Afrika
Jahresbruten
keine Bruten in dem Sinn; Brutparasitismus
Gelegegröße
1 Ei pro Nest
Brutdauer
variabel; synchronisiert mit jeweiliger Wirtsvogelart
Nestlingszeit
15–24 Tage

Podcast

Publikationen

Österreichischer Brutvogelatlas

Die neue Publikation "Österreichischer Brutvogelatlas 2013–2018" stellt alle 235 Vogelarten vor, die von 2013 bis 2018 in Österreich brüteten sowie ehemalige und mögliche Brutvögel. Preis: € 95,–