Rotkehlchen
Erithacus rubecula
Status
regelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Unbekannt
Rote Liste (AT)
Nicht gefährdet
Bestandszahl
600.000 – 900.000 Brutpaare
Ampelliste
Grün
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich ein Rotkehlchen?
Das Rotkehlchen ist leicht an seiner orangen Brust und Kehle erkennbar; es zeigt eine rundliche Gestalt, eine helle Unterseite und einen braunen Rücken. Der Schnabel ist, wie für Insektenfresser typisch, spitz.
Häufige Verwechslungen
Dem Rotkehlchen ähnlich ist der sehr seltene Zwergschnäpper, dieser hat jedoch einen kleineren orangen Brustfleck. Er bewohnt totholzreiche Buchen und Buchenmischwälder vor allem in den Kalkalpen, überwintert in Südasien, kann also nicht in Hausgärten angetroffen werden.
Stimme
Am häufigsten hört man den Warn- oder Erregungsruf, ein sehr hohes Tixen. Der Gesang des Rotkehlchens ist sehr hoch und besteht aus unregelmäßig gereihten wohlklingenden pfeifenden oder trillernden und gepressten Tönen. Das Rotkehlchen singt auch im Winter, und verteidigt damit sein Winterrevier.
Lebensraum
In Großbritannien nennt man das Rotkehlchen auch "Freund des Gärtners", da es dort weitaus häufiger in Gärten brütet als hierzulande. In Österreich bewohnt es hingegen eher geschlossene Wälder und kommt überwiegend nur am herbstlichen Durchzug oder im Winter in Gärten vor.
Nahrung
Hauptnahrung des Rotkehlchens sind Insekten und deren Larven sowie Spinnen, Asseln und andere Kleintiere, die meist am Boden, aber auch auf Sträuchern oder Bäumen erbeutet werden. Im Spätsommer und Herbst kommen auch verschiedene Beeren dazu; in mediterranen Winterquartieren sind Baumsamen, z. B. Eicheln eine bedeutende Nahrung – diese müssen jedoch von anderen Tieren zuvor zerkleinert worden sein. An Futterstellen frisst es z. B. fettgetränke Haferflocken, Rosinen oder gehackte Nüsse.
Verhalten
Rotkehlchen sind ganzjährig territorial, sogar im Winter stecken Weibchen und Männchen eigene Winterreviere durch ihren Gesang ab. Im Frühling nähern sich die Weibchen den dann besonders eifrig singenden Männchen mit eigenem Revier und entscheiden sich schließlich für eines. Genauso kann aber auch ein Männchen das Revier eines singenden Weibchens übernehmen oder benachbarte Reviere von Weibchen und Männchen vereinigt werden. Rotkehlchen singen jedoch auch auf dem Zug und so ist es oft schwer zu erkennen, ob es sich tatsächlich um zukünftige Brutreviere handelt oder ob die Sänger noch weiterziehen werden.
Haben Sie das gewusst?
"Rotkehlchen sind meist Einzelgänger und dulden kaum Artgenossen in ihrer Nähe. Wenn ein anderes Rotkehlchen ihr Revier betritt, reagieren sie oft sehr aggressiv und verteidigen ihr Territorium energisch gegen den Eindringling".
Evelyn Hofer, MSc
Bildung & Vogelschutz ums Haus
Was kann ich tun?
Nur in sehr verwilderten, großen Gärten kann bei uns das Rotkehlchen manchmal brüten. Aber auch die durchziehenden und überwinternden Vögel kann man am besten mit einem „wilden Eck“ im Garten unterstützen, wo sie unter Laubstreu oder dichten Büschen nach Insekten suchen können. Bei Schneelage freuen sich Rotkehlchen über vom Schnee befreite Stellen im Garten, kommen aber gerne auch zu Fütterungen.
Verbreitung
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.
Eigenschaften
- Familie
- Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
- Gattung
- Erithacus
- Zugverhalten
- Teilzieher
- Überwinterungsort
- Mittelmeerraum
- Länge
- 12,5-14 cm
- Spannweite
- 20-22 cm
- Gewicht
- 16-22 g
- Höchstalter EURING
- 9 Jahre
- Brutort
- Boden (Böschungen) und Halbhöhlen im Wurzelwerk oder Baumstümpfen
- Jahresbruten
- 2
- Gelegegröße
- 5-7 Eier
- Brutdauer
- 13-14 Tage
- Nestlingszeit
- 13-15 Tage