Rotmilan
Milvus milvus




Status
regelmäßiger Brutvogel
Bestandstrend
Zunehmend
Rote Liste (AT)
Gefährdet
Bestandszahl
90 – 130 Brutpaare
Ampelliste
Gelb
Rote Liste (weltweit)
Least concern (LC)
Wie erkenne ich einen Rotmilan?
Der Rotmilan zeichnet sich durch seinen eleganten Flug, den langen, auffällig gegabelten Schwanz und die langen Flügel aus. Sein Flugbild ist aufgrund des Schwanzes und der Winkelstellung der Flügel sehr markant. Die Grundfärbung des Vogels ist rotbraun mit dunklen Federzentren und grauem Kopf. Im Flug fallen besonders die hellen inneren Handschwingen auf, die sich deutlich von den dunklen äußeren Hand- und den Armschwingen abheben und im Kontrast zum roten Körper stehen.
Wird häufig verwechselt mit
Der Rotmilan wird oft mit dem Schwarzmilan verwechselt. Der Rotmilan ist jedoch größer, langflügeliger, kontrastreicher gefärbt und zeigt einen tiefer gegabelten Schwanz. In diesen Merkmalen unterscheidet er sich auch von seltenen rötlich gefärbten Schwarzmilanen. Der sitzende Altvogel ist leicht an seinem hellgrauen Kopf zu erkennen, der sich deutlich vom rostroten, stark längsgestreiften Unterkörper und den Oberflügeldecken abhebt. Auch der rostrote Schwanz unterscheidet ihn vom recht einheitlich dunkelbraunen Gefieder des Schwarzmilans.
Stimme
Der Rotmilan ist nicht sehr ruffreudig, aber sein vor allem im Brutrevier geäußerter Ruf ist unverwechselbar. Er gibt ein langgezogenes Pfeifen mit auf- und absteigenden Tonfolgen („wiuuu wiu wiu wiu“) von sich. Er kann auch ein etwas klagendes Wimmern äußern, das lautlich als „chje-chji-chji“ oder „whi-iiiii“ wiedergegeben wird.
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Lebensraum
Rotmilane bevorzugen abwechslungsreiche Landschaften mit Wiesen, Weiden, lichten Wäldern und Waldrändern. Die Art brütet gerne in der Nähe größerer Gewässer, ist aber weniger an diese gebunden als der Schwarzmilan. Der Horst befindet sich fast immer im Wald, oft in lichten Altholzbeständen und in der Nähe von Waldrändern.
Nahrung
Der Rotmilan ernährt sich hauptsächlich von Kleinsäugern, Vögeln, Würmern, Aas und Abfällen. Er parasitiert auch andere Greifvögel wie Seeadler und Mäusebussard und frisst gerne Aas, z.B. Verkehrsopfer. Häufig kann man Rotmilane auch dabei beobachten, wie sie Wiesen gezielt während oder kurz nach der Mahd anfliegen, um nach Mähopfern zu suchen. Die Art kann in seltenen Fällen aber auch größere Beutetiere wie Haushühner, Junghasen oder Kaninchen schlagen.
Verhalten
Rotmilane sind ausgezeichnete Flieger und können selbst bei geringen Aufwinden große Distanzen mühelos zurücklegen. Sie sind trotz ihrer Größe recht wendige Jäger und auch in der Lage, Vögel wie Ringeltauben im Flug zu erbeuten. Im Winter nutzen sie gemeinschaftliche Schlafplätze, an denen sich viele Dutzend oder Hundert Vögel einfinden können.
Haben Sie das gewusst?
"Der Rotmilan ist eine der wenigen Vogelarten, die nur auf dem europäischen Kontinent zu finden ist."

Alexandra Dürr, MSc
Fachbereich Naturschutz
Was kann ich tun?
Wie bei allen Vogelarten gilt für scheue Großvögel besonders, dass man jegliche Störungen an ihren Neststandorten vermeiden sollte. Dies umfasst natürlich auch land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten. Für den Rotmilan wird ein Radius von 100 m um den Horst empfohlen, in dem alle Störungen unterbleiben sollten. Auf forstliche Schlägerungen sollten während der Brutzeit 200 m um den Horst verzichtet werden. Neben den Nestern sollten auch die winterlichen Schlafplätze möglichst nicht beunruhigt werden.
Der Rotmilan ist als Aasfresser besonders stark von menschlicher Verfolgung betroffen, da er Giftköder schnell findet. Auch Abschüsse kommen leider noch regelmäßig vor. Sollten Sie tote oder verletzte Greifvögel unter verdächtigen Umständen finden, bitten wir Sie, uns diese umgehend über meldung@wildlifecrime.at, die Hotline +43 660 869 2327 oder unsere anonyme Meldeplattform zu melden!
Verbreitung
Diese Verbreitungskarte stammt aus dem Österreichischen Brutvogelatlas 2013-2018 der 2024 im Verlag des Naturhistorischen Museums Wien erschienen ist.

Eigenschaften
- Familie
- Habichtartige (Accipitridae)
- Gattung
- Milane (Milvus)
- Zugverhalten
- Teilzieher, zunehmend überwinternd
- Überwinterungsort
- Südwesteuropa, Mitteleuropa
- Länge
- 60 – 66 cm
- Spannweite
- 175 – 195 cm
- Gewicht
- 750 – 1300 g
- Höchstalter EURING
- 25 Jahre 8 Monate
- Brutort
- Meist recht hoch in starken Bäumen
- Jahresbruten
- 1
- Gelegegröße
- 2 – 3 Eier
- Brutdauer
- 30 Tage
- Nestlingszeit
- 45 – 50 Tage