Salzburger Team triumphiert beim 22. Austrian BirdRace


PRESSEAUSSENDUNG
BirdLife Österreich meldet Rekord an beobachteten Vogelarten
Wien, 21. Mai 2025 – Beim 22. Austrian BirdRace zählten 121 Teams in ganz Österreich gemeinsam beeindruckende 243 Vogelarten – ein neuer Rekord in der Geschichte des Wettbewerbs. Die bisherige Höchstmarke wurde damit um eine Art übertroffen. Den Sieg in der Relativwertung (*) sicherte sich das Team „Give us a second“, das in Salzburg unterwegs war und dort 119 Arten beobachtete. Das entspricht 109,7 Prozent der regionalen Richtmarke – ebenfalls ein neuer Rekord für das Bundesland Salzburg. In der Absolutwertung triumphierte ein Team im Burgenland, das beachtliche 133 Vogelarten nachweisen konnte. Das regnerische und teils windige Wetter machte es den Vogelbegeisterten nicht leicht, trotzdem war das BirdRace auch heuer wieder ein voller Erfolg für den Naturschutz: Durch Spenden konnten 7.238 Euro für den Ankauf einer wertvollen Feuchtwiese im Waldviertel gesammelt werden. Diese Fläche in Angelbach wird das Netzwerk an BirdLife-Naturschutzflächen erweitern und langfristig als Lebensraum für bedrohte Arten erhalten bleiben.
Das Salzburger Team „Give us a second“, bestehend aus Linus Jerabek, Wolfgang Forstmeier und Filip Reiter, startete seine Beobachtungstour am Arthurhaus in Mühlbach am Hochkönig. Die rund 127 Kilometer lange Radstrecke führte die erfahrenen BirdRacer, die bereits dreimal den 2. Platz erreichten, unter anderem über Bischofshofen, die Oichtenriede, das Weidmoos, die Weitwörther Au und das Walser Feld bis zum Leopoldskroner Weiher. Mit lediglich zwei Stunden Schlaf gelang es dem Trio, innerhalb eines Tages 119 Vogelarten zu beobachten – das stellt einen neuen Salzburger Rekord im Rahmen des Wettbewerbs dar. Unter den ornithologischen Höhepunkten fanden sich unter anderem Stelzenläufer, Wiesenweihe, Schwarzkopfmöwe, Purpurreiher, Blaukehlchen und Dorngrasmücke. Als besondere Rarität wurde sogar ein Zitronenzeisig gesichtet – eine alpine Vogelart, die nur selten beim BirdRace erfasst wird. „Es wäre sicher noch mehr möglich gewesen – wie etwa der Karmingimpel, der sich kurz meldete, den wir aber nicht deutlich genug hörten, um ihn auch guten Gewissens auf die Liste zu setzen“, erklärt Filip Reiter aus dem Siegerteam. „Vor allem die artenreichen Feuchtgebiete wie das Weidmoos haben unsere Artenanzahl deutlich in die Höhe getrieben“, ergänzt er. Diese Beobachtungen unterstreichen eindrucksvoll die Bedeutung naturnaher und renaturierter Lebensräume für die Artenvielfalt.
Mit unglaublichen 133 Vogelarten gelang dem Team „A.S.T“ im Burgenland der Sieg in der Absolutwertung. Sie legten 140 Kilometer mit dem Fahrrad von Nickelsdorf, St. Andrä, Apetlon bis nach Illmitz zurück – ein Hotspot für viele Vogelarten. Zu ihren ornithologischen Highlights zählten unter anderem Limikolen wie Sumpfläufer und Graubrust-Strandläufer, die beide als extrem seltene Gäste in Österreich gelten.
Den Sieg der Relativwertung bei den Solo-Racern holte sich Gerald Rothenbucher als der „fränkische Lechregenläufer“ in Tirol. Er setzte beeindruckende 80 Vogelarten auf seine Liste und stellte damit seine ausgezeichnete Gebietskenntnis unter Beweis. In der Solo-Absolutwertung überzeugte Clemens Schlosser mit 140 Vogelarten im Burgenland.
Ganz besondere Vogelsichtungen
Seltene und schwer zu erfassende Brutvogelarten Österreichs wie der Ziegenmelker sowie verschiedene alpine Arten wie Steinrötel, Alpenschneehuhn, Birkhuhn, Bartgeier und Alpenbraunelle, konnten ebenso auf die Gesamtliste gesetzt werden wie seltene Gäste. Im burgenländischen Seewinkel freuten sich gleich acht Teams über die durchziehenden Graubrust-Strandläufer und Steinwälzer, andernorts waren etwa Rötelschwalbe, Rotkehlpieper, Eiderente und Raubseeschwalbe zu entdecken.
Gängigste Arten
Zu den am häufigsten während des Wettbewerbs beobachteten Vogelarten zählten vertraute und weit verbreitete Arten wie Amsel, Buchfink, Buntspecht, Kohlmeise, Mönchsgrasmücke, Ringeltaube und Stieglitz. Diese charakteristischen Vertreter unserer heimischen Vogelwelt wurden auf über 100 der eingereichten Beobachtungslisten vermerkt.
Darüber hinaus konnten mitten in der Brutzeit auch Jungvögel von Stockente, Kiebitz und Buntspecht beobachtet werden, was bei den teilnehmenden Hobby-Ornitholog:innen auf große Begeisterung stieß. Für einige Beobachter:innen stellte der Wettbewerb zudem eine Gelegenheit dar, sogenannte „Lifer“ – also persönliche Erstsichtungen von Vogelarten – zu verzeichnen, immer ein schönes Erlebnis für begeisterte Beobachter:innen.
Feuchtgebiete als Hotspot
Die Strecken der Siegerteams und ihrer Artenzahlen betonen einmal mehr die Bedeutung von Feuchtgebieten wie Mooren, Gewässern und Feuchtwiesen: Diese Hotspots für die Vogelbeobachtung wie der Untere Inn in Oberösterreich, die Auen an March, Thaya und Donau in Niederösterreich und Wien, das burgenländische Neusiedler See-Gebiet, das Vorarlberger Rheindelta oder der Lech und das Ehrwalder Becken in Tirol verdienen als wichtige Rast- und Brutgebiete besonderen Schutz und naturschutzfachliches Management.




+6
Glückliche BirdRacer 2025.
DETAILERGEBNISSE: Relativwertung
Den 1. Platz in der Relativwertung* erreichte mit 119 gemeldeten Vogelarten und 109,7 Prozent der Salzburger Richtmarke das Team „Give us a second“ (Linus Jerabek, Wolfgang Forstmeier, Filip Reiter). Sie waren innerhalb der 24 Stunden 22 Stunden unterwegs und legten 127 Kilometer zurück.
Der 2. Platz ging an das Team „X Andi“ (Alexander Fauland, Andrea Haunold, Alexandra Haunold) aus der Steiermark. Sie „erbirdeten“ das Gebiet zwischen Großwilfersdorf und Fernitz und konnten so 104 Vogelarten auf ihre Liste setzen, das entspricht 98,1 Prozent der steirischen Richtmarke. In 17 Stunden zählten zu ihren Highlights Sandregenpfeifer, Kiebitz und Schwarzkehlchen.
Den 3. Platz in der Relativwertung erreichte das Team GROWI (Rudolf Grassmugg, Franz Samwald, Dario Track), die ebenfalls in der Steiermark unterwegs waren und 96 Vogelarten auf ihre Liste setzen konnten (90,6 Prozent der Richtmarke), darunter auch Karmingimpel und Rotkehlpieper, die im Rahmen des Bewerbs lediglich von diesem Team nachgewiesen werden konnten. Das Trio bewegte sich auch um Großwilfersdorf und legte eine Strecke von zehn Kilometern zurück.
*Relativwertung: Da in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich viele Vogelarten zu erwarten sind, wird die Zahl der beobachteten Arten in Beziehung zum gemittelten Wert der besten zwei Sieger-Ergebnisse des Bundeslandes gesetzt.
DETAILERGEBNISSE: Absolutwertung
Auf dem 1. Platz der Absolutwertung landete das Team „A.S.T“ (Alexander Foki, Samantha Foki, Thomas Romstorfer), das sich seine beeindruckenden 133 Vogelarten in 17 Stunden Racezeit im Nordburdenland erkämpfte.
Der 2. Platz ging an das Team „Die Schlammmückentreter“ (Florian Bacher, Eliot Farkas), die ebenfalls im Nordburgenland unterwegs waren. Auf ihrer 60 Kilometer langen Strecke konnten sie innerhalb von 16 Stunden beeindruckende 126 Vogelarten beobachten.
Den 3. Platz der Absolutwertung holte sich das Team „Die Blauschenkel“ (Johannes Jäger, Elias Ludescher) aus Vorarlberg. Sie „erbirdeten“ 124 Vogelarten in einer Zeit von 18 Stunden. Sie machten sowohl den Arlberg als auch das Rheindelta unsicher und setzten als einziges Team den Steinrötel auf die Gesamtliste.
DETAILERGEBNISSE: Solowertungen
Auch in diesem Jahr war es möglich, solo am Austrian BirdRace teilzunehmen. 43 Vogelbegeisterte nutzten diese Möglichkeit. 80 Arten und damit 95,2 Prozent des Bundesland-Richtwertes beobachtete der „fränkische Lechregenläufer“ Gerhard Rothenbucher in Tirol und verteidigte so seinen Vorjahressieg. Auf den Plätzen 2 und 3 der Solo-Relativ-Wertung folgten Clemens Schlosser (mit 90,6 Prozent) im Burgenland und Christopher Zlatar (mit 88,7 Prozent) in der Steiermark.
Die Solo-Absolutwertung bliebt fest in burgenländischer Hand: Clemens Schlosser belegte mit 140 beobachteten Vogelarten den ersten Platz. Den zweiten Platz sicherte sich Günter Komarnicki mit 134 Arten. Julian Fözö erreichte mit 100 Arten den dritten Platz. Alle drei waren im Nordburgenland unterwegs.
Der Erfolg der Teams und Solo-Racern zeigt: Engagement für den Vogelschutz und sportlicher Ehrgeiz lassen sich wirkungsvoll verbinden – ganz im Sinne des Austrian BirdRace und der Mission von BirdLife Österreich, die heimische Vogelwelt zu schützen und zu fördern.
Alle Ergebnisse finden sich voraussichtlich ab Mittwochabend, 21. Mai auf www.birdrace.at.
Rückfragehinweis
Dr. Susanne Schreiner, Pressesprecherin BirdLife Österreich 1150 Wien, Diefenbachgasse 35/1/6 Mobil: +43 (0) 699 181 555 65 susanne.schreiner@birdlife.at
Beigefügtes Foto sowie die Inhalte der Pressemappe stehen Ihnen bei Angabe des angeführten Fotoautors/der angeführten Fotoautor:in © und im Zusammenhang mit dieser Aussendung zur Verfügung.